1:1 im brisanten Derby: FCK enttäuscht, Waldhof zufrieden

dpa Kaiserslautern. Nur 3. Liga, aber ein Derby mit viel Zündstoff und Geschichte: Über 35 000 Zuschauer kamen zum Spiel zwischen den früheren Erstligisten Kaiserslautern und Mannheim.

Kaiserslauterns Florian Pick (M) kämpft mit Mannheims Dorian Diring (l) und Mannheims Michael Schultz um den Ball. Foto: Uwe Anspach

Kaiserslauterns Florian Pick (M) kämpft mit Mannheims Dorian Diring (l) und Mannheims Michael Schultz um den Ball. Foto: Uwe Anspach

Viel Stimmung, auch verbotene Pyrotechnik, eine auffällige Schmähung und keinen Sieger: Das Derby und Hochrisiko-Spiel in der 3. Fußball-Liga zwischen den Erzrivalen 1. FC Kaiserslautern und dem SV Waldhof Mannheim endete am Sonntag 1:1 (1:1). Nach Polizeiangaben gab es bis nach dem Schlusspfiff keine größeren Zwischenfälle rund um den Betzenberg.

Vor 36 766 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion ging Aufsteiger Mannheim durch Gianluca Korte in der 10. Minute in Führung. Kevin Kraus sorgte im ersten Aufeinandertreffen nach 18 Jahren für den Ausgleich (34.). „Es hat nicht sollen sein. Letztendlich müssen wir damit leben. Es ist ein gerechtes Ergebnis“, sagte der enttäuschte FCK-Trainer Sascha Hildmann.

Die nach den Provokationen im Vorfeld befürchteten Ausschreitungen zwischen den rivalisierenden Fanlagern konnten auf der Anreise und während des Spiels dank des Sicherheitskonzeptes mit über 1000 Einsatzkräften verhindert werden. Wegen des Zündens von Pyrotechnik während der Partie müssen beide Vereine jedoch mit einer Strafe des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) rechnen.

Die Lauterer Anhänger hatte zum Spielbeginn eine aufwendige Choreographie inszeniert, dabei stand auf einem riesigen Banner in der Westkurve allerdings: „Waldhof verrecke“. „Wir haben uns mit den Behörden, insbesondere der Staatsanwaltschaft, ganz konkret ausgetauscht, ob diese Aussage durch die Meinungsfreiheit gedeckt ist. Und es ist keine Beleidigung, so die Aussage der Behörden“, erklärte Michael Klatt, kaufmännischer Geschäftsführer des FCK. „Es dann trotzdem zu verbieten, macht wenig Sinn. Wenn wir wollen, dass es Emotionen gibt, dann muss man das akzeptieren. Auch wenn das nicht der Sprachgebrauch des Vereins ist.“

Auf dem Spielfeld begegneten sich beide Teams auf Augenhöhe. Zunächst hatte Lautern mehr von der Partie, zunehmend wurden die Gäste stärker. „In der ersten Hälfte waren wir in einigen Situationen zu fahrig. Wir hatten zu viele Ballverluste. Nach der Pause war es deutlich besser. Zum Schluss hätten wir aber das Tor machen müssen“, meinte SVW-Trainer Bernhard Trares. Doch weder der FCK noch der SV Waldhof nutzte seine Chancen zum Sieg. Glück hatten die Pfälzer, als Torschütze Kevin Kraus nach einem Schuss von Mannheims Dorian Diring auf der Linie klärte (72.).

Während Aufsteiger Waldhof bei 13 Punkten mit nur einem Zähler Rückstand auf Platz drei in die Länderspielpause geht, ist die Stimmung auf dem Betzenberg gedämpft. Mit neun Punkten aus sieben Spielen liegt der Traditionsverein weit hinter den eigenen Ansprüchen zurück.

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Erstellt:
1. September 2019, 16:59 Uhr

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