Ab Mai steht das Haus Schillerplatz 3 leer

Mieterverein Backnang und Umgebung zieht in die Erbstetter Straße um, die Seniorenwerkstatt residiert künftig in der Wassergasse

Die Stadt Backnang möchte das Gebäude Schillerplatz 3 verkaufen, und das seit zwei Jahren. Damals wurden die Verträge mit den Mietern gekündigt. Jetzt zeichnet sich ab, dass auch die letzten Nutzer eine andere Bleibe gefunden haben und das Haus zum Verkauf ausgeschrieben werden kann. Im April zieht der Mieterverein aus, im Mai folgen die Seniorenwerkstatt und das Büro des Waldkindergartens. Dann steht das Haus leer.

Die Hängepartie um das Haus Schillerplatz 3 zieht sich nun schon über zwei Jahre. In diesem Jahr noch soll es verkauft werden.Foto: A. Becher

© Pressefotografie Alexander Beche

Die Hängepartie um das Haus Schillerplatz 3 zieht sich nun schon über zwei Jahre. In diesem Jahr noch soll es verkauft werden.Foto: A. Becher

Von Matthias Nothstein

BACKNANG. Einst waren im Haus Schillerplatz 3 viele Organisationen untergebracht: so etwa die Geschäftsstelle der Lebenshilfe Kreisvereinigung Rems-Murr und das Büro des Lebenshilfe-Bundesvorsitzenden, die Büros der SPD-Abgeordneten Christian Lange und Gernot Gruber, die Geschäftsstellen des VdK-Kreisverbandes und des VdK-Ortsverbandes, der Mieterbund Backnang und Umgebung, die Seniorenwerkstatt Backnang und das Büro des Waldkindergartens. Nach den Kündigungen sind in den vergangenen beiden Jahren nach und nach einzelne Mieter ausgezogen, der Großteil des Gebäudes stand zuletzt leer. Und nun gibt es auch Lösungen für die letzten drei Nutzer. So zieht der Mieterverein Backnang und Umgebung im April in die sogenannte Villa Rutsch in die Erbstetter Straße 28 um. Erster Bürgermeister Siegfried Janocha bestätigt, der bisherige Mietvertrag wurde jetzt im gegenseitigen Einvernehmen gelöst. Werner Bachert, zweiter Vorsitzender des Mietervereins ist zufrieden mit der neuen Bleibe. Die neue Geschäftsstelle hat wie zuvor etwa 70 Quadratmeter Nutzfläche und liegt erneut Halbparterre. Die Kunden müssen also wieder über eine Treppe ein halbes Stockwerk hochgehen. Damit ist das Büro nicht barrierefrei zu erreichen. Bachert relativiert diesen Nachteil, „das war es an alter Stelle auch nicht“.

Fast optimale Lage: Nur wenige Meter bis zum Bahnhof und doch fast in der Innenstadt

Dafür sind die Mitarbeiter mit den neuen Räumen sehr zufrieden. Und Bachert schwärmt von der Lage, „die ist fast optimal“, nur wenige Meter vom Bahnhof entfernt und doch fast noch in der Innenstadt. Am 10. April soll der Umzug über die Bühne gehen. Ein wenig enttäuscht ist Bachert von der mangelnden Unterstützung der Stadt, „da habe ich mir mehr erhofft“. Nie habe sie konkrete Alternativen aufgezeigt, sondern nur auf allgemeine Mietangebote verwiesen. Bachert: „Das verstehe ich nicht, schließlich sind wir für die Kommune nicht unwichtig, was den sozialen Frieden in der Stadt angeht.“ Nun ist der Mietpreis laut Bachert grenzwertig, „es ist gerade noch so, dass wir die Kosten stemmen können, ohne den Mitgliederbeitrag erhöhen zu müssen.“

Im Mai werden dann auch die Seniorenwerkstatt und das Büro des Waldkindergartens in das städtische Gebäude Wassergasse 2 umziehen. Wenn dann das Gebäude am Schillerplatz völlig geräumt ist, wird es zum Verkauf ausgeschrieben. Laut Janocha gibt es mehrere Interessenten. Die Stadt legt Wert darauf, dass das Gebäude ansprechend saniert wird. Weil auch das Denkmalamt dabei ein Wörtchen mitzureden hat, werden sich die Sanierungskosten zu einem satten Betrag summieren. Janocha geht mit dieser Hypothek ganz offen um, „der potenzielle Käufer muss wissen, was auf ihn zukommt“. Die Stadt selbst sieht sich nicht in der Lage, das Projekt zu stemmen. Das hat mehrere Gründe. Erstens gibt es nach einer Sanierung keinen Raumbedarf bei der Stadt. Und zum anderen schafft die Verwaltung eine mögliche Sanierung aus zeitlichen Gründen gar nicht, „das ist viel Arbeit“, so Janocha. Er geht davon aus, dass das Haus im Laufe des Jahres einen neuen Eigentümer findet.

Im Haus Wassergasse 2 ist derweil vieles vorbereitet worden für den Einzug der neuen Mieter. Janocha listet auf: Die Bodenbeläge sind bereits erneuert, ebenso wurden die Elektroinstallationen auf Vordermann gebracht und die Sanitäranlagen saniert. Auch die fälligen Schreinerarbeiten sind schon abgeschlossen. Nach Rückfrage beim Architekt ist Janocha sicher: „Im April wird’s fertig, der Umzug der Seniorenwerkstatt und des Waldkindergartenbüros kann dann im Mai erfolgen.“

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Erstellt:
1. April 2019, 06:00 Uhr

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