Forsa-Umfrage
AfD spürbar vor Union – Unzufriedenheit mit Merz so hoch wie nie
Ein politisches Erdbeben: Die AfD zieht an der Union vorbei. Für Kanzler Merz sind es die schlechtesten Werte seit Amtsantritt.

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Die Partei von Alice Weidel und Tino Chrupalla hat die Union überholt. (Archivbild)
Von Marie Part
Ein kleines politisches Beben geht durch Deutschland: In einer neuen Erhebung des Instituts Forsa für das RTL/ntv-Trendbarometer liegt die AfD jetzt mit drei Prozentpunkten vor der Union. Damit hat die Partei um Alice Weidel und Tino Chrupalla einen Vorsprung, den es so noch nie gegeben hat. Offenbar schreiben mehr Wähler der AfD Regierungskompetenz zu – und verlieren das Vertrauen in Kanzler Merz.
Laut der Umfrage hätten 27 Prozent der befragten Personen die AfD gewählt, wenn am Sonntag nach der Befragung wirklich Bundestagswahl gewesen wäre. 24 Prozent würden sich für die CDU/CSU entschieden.
Aktuelle Umfrage: SPD nach Union und AfD
Die SPD wäre mit 13 Prozent der Stimmen drittstärkste Kraft - elf Prozentpunkte hinter der Union. Die Grünen erreichten zwölf Prozent, während Die Linke auf elf Prozent in der Wahlumfrage kam. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) erreichte 4 Prozent, die FDP nur 3 Prozent. BSW und FDP würden somit an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern.
Forsa-Umfrage: aktuelle Ergebnisse
- AfD: 27 Prozent
- CDU/CSU: 24 Prozent
- SPD: 13 Prozent
- Grüne: 12 Prozent
- Linke: 11 Prozent
- FDP: 3 Prozent
- BSW: 4 Prozent
- Sonstige: 6 Prozent
Aktuelle Umfrage: Zustimmung für Merz sinkt
Auch die Zustimmung für Kanzler Friedrich Merz sinkt weiter. Nur noch 26 Prozent der Befragten sind mit seiner Arbeit zufrieden – so wenig wie nie seit seinem Amtsantritt als Bundeskanzler. 70 Prozent äußern Unzufriedenheit mit seiner Arbeit. Besonders unzufrieden sind Anhänger der AfD (95 Prozent) und der Linken (90 Prozent). Auch 34 Prozent der Unionsanhänger sind nicht zufrieden mit ihrem Kanzler.
Die Zahlen machen deutlich, wie sehr sich das politische Kräfteverhältnis in Deutschland verschoben hat. Mit dem Vorsprung in der Forsa-Umfrage gelingt der AfD ein historischer Erfolg – während die Union unter Kanzler Merz an Zustimmung verliert. Ob es sich dabei um eine dauerhafte Trendwende handelt oder nur um eine Momentaufnahme, werden die kommenden Monate zeigen.
Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland vom 23. bis 29. September 2025 erhoben. Datenbasis: 2502 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: plus/minus 2,5 Prozentpunkte