Außerplanmäßige Aktionärsversammlung bei Heckler & Koch

dpa/lsw Oberndorf. Beim hoch verschuldeten Waffenhersteller Heckler & Koch hat der Hauptaktionär Andreas Heeschen überraschend ein außerplanmäßiges Treffen durchgesetzt. Wie aus einer Mitteilung im Bundesanzeiger hervorgeht, soll die Hauptversammlung am 19. Dezember in Rottweil eine Anhebung der Aufsichtsratsvergütung bei der H&K AG beschließen - die drei Kontrolleure sollen zusammen pro Jahr 262 500 Euro bekommen. Zugleich sollen dieselben Kontrolleure für eine Tätigkeit bei einer anderen Firma, der operativ tätigen H&K GmbH, nicht mehr bezahlt werden. Insgesamt bleibe die Vergütung gleich, hieß es von Seiten des Aufsichtsrats.

Das Sturmgewehr G36 steht beim Waffenhersteller Heckler&Koch in einem Ausstellungsraum. Foto: Patrick Seeger/dpa/Archivbild

Das Sturmgewehr G36 steht beim Waffenhersteller Heckler&Koch in einem Ausstellungsraum. Foto: Patrick Seeger/dpa/Archivbild

Seit dem Sommer hat das Kontrollgremium ein prominentes Gesicht: Der frühere Bundeswehr-Generalinspekteur Harald Kujat (77) ist Chefkontrolleur und damit eine Art Aushängeschild für die Firma, die die Bundeswehr als größten Kunden hat. Zuvor hatten die „Welt“ und der „Focus“ über das außerplanmäßige Treffen berichtet.

Die Lage bei der Waffenschmiede ist angespannt: Nach zwei Verlustjahren peilt H&K 2019 zwar wieder einen kleinen Gewinn an, doch der Schuldenberg bleibt hoch. Im Laufe dieses Jahres setzte der Vorstand ein Sparprogramm durch. Seither arbeiten die tarifgebundenen Mitarbeiter unentgeltlich pro Woche zweieinhalb Stunden mehr und die Führungskräfte bekommen 6,8 Prozent weniger Gehalt. Aus dem Aufsichtsrat verlautete, man werde sich ebenfalls am Sparprogramm beteiligen und auf 6,8 Prozent seiner Vergütung verzichten.

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Erstellt:
13. November 2019, 14:37 Uhr

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