Baumfällungen im Schneckenbühl beendet

Exakt 631 Festmeter Stammholz wurden aus dem Wäldchen bei Sachsenweiler entnommen. Forstbezirksleiter Martin Röhrs ist mit den Arbeiten sehr zufrieden. Die Stämme gehen an Sägewerke in Nordwürttemberg. Für die Netzübergabestation gibt es einen neuen Standort.

Viele Stämme wurden bereits weggefahren, der Rest soll in den nächsten Tagen folgen. Foto: A. Becher

© Alexander Becher

Viele Stämme wurden bereits weggefahren, der Rest soll in den nächsten Tagen folgen. Foto: A. Becher

Von Matthias Nothstein

Backnang. Die Baumfällarbeiten im Sachsenweiler Wäldchen Schneckenbühl sind abgeschlossen und laut Martin Röhrs gut gelaufen. Der Leiter des Forstbezirks Schwäbisch-Fränkischer Wald verwies auf die perfekte Witterung, die in den vergangenen Wochen für Waldarbeiten geherrscht hat, und sagte: „Das Wetter war gnädig mit uns.“ So gab es im Wald zum Beispiel keine übergroßen Fahrspuren durch die Schlepper der Forstbehörde.

Die Planung der Forstexperten war davon ausgegangen, dass in dem 14 Hektar großen Waldstück 600 Festmeter Holz geschlagen werden sollten. Letztendlich sind es nun ganz genau 631 Festmeter geworden, was Röhrs als Punktlandung bezeichnete: „Wir haben nicht aufgrund des Bürgerprotests weniger gemacht, sondern uns exakt an das gehalten, was geplant war. Die leichte und völlig vernachlässigbare Überschreitung des Planziels liegt daran, dass bei der Waldbegehung die exakten Holzmengen nicht erfasst werden können, sondern erst wenn der Baum gefällt ist.“ Den Mitarbeitern rund um den Reichenbacher Revierleiter Hans-Joachim Bek attestierte Röhrs daher „sehr gute Arbeit“. Schon bei der Infoveranstaltung Mitte September hatte der Forstmann den Einschlag leidenschaftlich verteidigt und vorgerechnet, dass auf der Fläche in den zehn Jahren seit der letzten Durchforstung 960 Festmeter Holz nachgewachsen sind. Laut Holzernteplan des Landes wäre es sogar verantwortbar gewesen, 1100 Festmeter zu fällen. Und er betont nochmals, dass die Pflege des Bestands im Mittelpunkt stand. „Wir wollten mit den Fällungen die Konkurrenz der Bäume ums Wasser verringern und so die Lebensbedingungen der alten Eichen verbessern.“

Die Vermarktung der gefällten Bäume läuft reibungslos und auf Hochtouren, viele Stämme sind bereits abgefahren. Alle Stämme wurden an regionale Sägewerke verkauft, erklärte Röhrs, „kein Stamm ging in den Export“. Allerdings relativiert der Forstbezirksleiter diese Erklärung: „Was die Sägewerke dann mit dem Holz machen, ob sie die Ware zum Beispiel weiterverkaufen, das entzieht sich unserer Kenntnis und darauf haben wir auch keinen Einfluss mehr.“

Der Teil des Einschlags, der nur als Brennholz weiterverwertet werden kann, wurde ebenfalls schon veräußert, viele Bürger, die einen Zuschlag erhielten, haben bereits damit begonnen, das Holz aufzuarbeiten. Ein kleiner Rest Brennholz ist jedoch noch zu haben, wer Interesse hat, könne sich mit Förster Bek in Verbindung setzen.

Klarheit herrscht inzwischen bei der Frage, wo die Netzübergabestation der Stadtwerke gebaut werden soll. Ursprünglich war geplant, diese am südlichen Eck des Gehölzes zu bauen. Weil dafür drei alte Eichen gefällt werden sollten, regte sich Widerstand in der Bevölkerung. Oberbürgermeister Maximilian Friedrich reagierte prompt und kündigte als Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke an, einen Alternativstandort zu suchen. Der ist nun gefunden, etwas nördlicher als der bisherige und auf der anderen Straßenseite gelegen. Es handelt sich hierbei um ein städtisches Grundstück. Eingriffe in den Baumbestand seien nicht nötig. Die Vorbereitungen für das Bauvorhaben und den Grundstücksverkauf an die Stadtwerke sind eingeleitet worden.

Trotzdem fehlen zwei der drei Bäume auf dem ursprünglichen Standort. Wie das? Röhrs erklärt, dass bei den Fällarbeiten ein Baum anders fiel als geplant. Er habe benachbarte Bäume beschädigt, darunter auch die zwei am Waldrand, sodass beide gefällt werden mussten. Röhrs: „Das war ein Unfall.“ Friedrich: „Das ist bedauerlich.“

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Erstellt:
4. Dezember 2021, 16:00 Uhr

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