Bessere Luft im Schützenhaus

Die Einrichtung der Heutensbacher Gilde soll eine Belüftungsanlage bekommen. Im Zuge dessen werden auch neue Versorgungsleitungen installiert. Der Verein hofft auf eine Unterstützung aus der Gemeindekasse, über die heute der Rat befindet.

Thomas Heinle (von links), Heike Maag und Oliver Eitle von der Heutensbacher Schützengilde liefern sich mit ihren Luftgewehren ein kleines Wettschießen auf dem Schießstand ihres Vereins. Foto: A. Becher

© Alexander Becher

Thomas Heinle (von links), Heike Maag und Oliver Eitle von der Heutensbacher Schützengilde liefern sich mit ihren Luftgewehren ein kleines Wettschießen auf dem Schießstand ihres Vereins. Foto: A. Becher

Von Bernhard Romanowski

ALLMERSBACH IM TAL. Die Mitglieder der Schützengilde Heutensbach 1962 haben in diesem Jahr noch einiges an Arbeit vor der Brust. Das Schützenhaus muss mit einer Standbelüftung versehen werden.

Einen Teil der anstehenden Arbeiten, die eine solche Neuinstallation mit sich bringt, wollen die Schützen in Eigenleistung erbringen. Doch ohne Geld geht es nicht: Deshalb hat die Schützengilde einen Antrag auf finanzielle Förderung an ihre Heimatkommune gestellt.

Der Gemeinderat von Allmersbach im Tal wird das Thema am heutigen Dienstag in öffentlicher Sitzung behandeln. Das Bauvorhaben gliedert sich in drei Teilbereiche, wie man dem Förderantrag entnehmen kann. Es geht um den Einbau einer Standlüftung. Auch muss das Schützenhaus neu an das Stromnetz und an die Leitungen der Telekom angebunden werden. Zudem steht die Wasserversorgung auf der Agenda. Gemäß der aktuellen Richtlinie für Schießstände muss die 25-Meter-Anlage der Heutensbacher Schützen nun mit einer Standbelüftung versehen werden.

Das hatte ein Sachverständiger für Schießstände bei seiner jüngsten Abnahme der Einrichtung zur Auflage gemacht. Bis zum Ende des dritten Quartals dieses Jahres müsse die Belüftung eingebaut werden, da ansonsten der Schießbetrieb dort nicht mehr zulässig sei, befand der Fachmann.

„Wie so viele andere befindet sich auch unser Schützenhaus außerhalb der Bebauungsgrenze, sodass wir selbst für die Versorgung mit Wasser, Strom und Telefon verantwortlich sind“, schreibt Oliver Eitle in dem Antrag auf Förderung. Eitle ist der Oberschützenmeister der Heutensbacher Gilde und steht somit über 200 Mitgliedern des Vereins vor. Im Rahmen der bevorstehenden Umbauarbeiten muss das Schützenhaus also an das öffentliche Wasser-, Strom- und Fernmeldenetz angeschlossen werden. „Die Versorgungsleitungen dafür müssen von uns in Eigenleistung von der Ortsbebauungsgrenze über eine Länge von rund 450 Metern zum Schützenhaus verlegt werden“, präzisiert Eitle auf Nachfrage.

Das Schützenhaus stammt noch aus den 1970er-Jahren.

Der Wasseranschluss sei nötig, da das Schützenhaus bislang nur über eine Quellwasserleitung versorgt wird und das Wasser daraus trotz Chloraufbereitungsanlage nicht mehr den Kriterien der Trinkwasserverordnung entspricht. Das Schützenhaus wurde in den 1970ern erbaut und verfügt nicht über eine adäquate Stromversorgung, mit der sich die neue Belüftungsanlage betreiben ließe. Bislang bezogen die Schützen ihren Strom dort über ein Vereinsmitglied, das mittlerweile aber verstorben ist. Außerdem weisen die bisher genutzten Leitung über eine Länge von etwa 450 Metern nicht die Querschnitte auf, die von der Netzbetreiberfirma Syna gefordert werden.

„Somit ist es unumgänglich, unser Schützenhaus komplett neu zu erschließen und die Lüftungsanlage einzubauen“, fasst es Oberschützenmeister Eitle zusammen. Deshalb richteten die Schützen eine Bitte um vorläufige Baufreigabe an den Gemeinderat und verwiesen auf die Dringlichkeit ihres Anliegens.

Denn die Anlieferung der Belüftungsanlage nach Bestellung wird bis zu zehn Wochen dauern. Zudem verlangt der Württembergische Landessportbund (WLSB) eine solche vorläufige Baufreigabe, bevor er einen Zuschuss bewilligt. Dieser betrage in der Regel 30 Prozent, werde aber erst zwei, drei Jahre nach Zusage ausbezahlt, so Eitle. Die Rede ist hier von rund 22000 Euro. Die Schützen müssen das Projekt also zwischenfinanzieren. Die Eigenleistung der Schützen mit eingerechnet wird der Umbau rund 80000 Euro kosten.

Den größten Batzen verschlingt die Lüftungsanlage mit über 38000 Euro. Die Kosten für die Elektrik schlagen mit über 21000 Euro zu Buche. Die Schützen selbst werden zur Projektrechnung voraussichtlich bis zu 30000 Euro beisteuern.

So bliebe eine Restsumme von 28000 Euro übrig. Ob und wie viel Geld dazu aus der Allmersbacher Gemeindekasse fließt, entscheiden die Ratsmitglieder in ihrer Sitzung am heutigen Dienstag ab 19 Uhr im Bürgersaal der Allmersbacher Turn- und Versammlungshalle.

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Erstellt:
19. Mai 2020, 16:00 Uhr

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