Corona-Fälle auch auf der Stuttgart 21-Baustelle

dpa/lsw Stuttgart. Auf den Baustellen des milliardenschweren Bahnprojekts Stuttgart 21 sind ein halbes Dutzend Arbeiter an Covid-19 erkrankt. Zwei von ihnen werden im Krankenhaus behandelt, vier Infizierte sowie mehr als 90 Kontaktpersonen sind in Quarantäne, wie ein Sprecher der Stadt am Montag sagte. „Die Kontaktpersonen sind symptomfrei, sie sind in Arbeiterwohnheimen untergebracht“, sagte der Sprecher weiter.

Die Baustelle des Bahnprojekts Stuttgart 21. Foto: Uli Deck/dpa/Archivbild

Die Baustelle des Bahnprojekts Stuttgart 21. Foto: Uli Deck/dpa/Archivbild

Laut Corona-Verordnung ist der Betrieb von Baustellen erlaubt. Allerdings müssen auch auf Baustellen Vorsichtsmaßnahmen zum Arbeitsschutz und gegen eine Ausbreitung des Coronavirus eingehalten werden. Es sollte laut Vorgabe ein Abstand zwischen Kolleginnen und Kollegen sowie zu anderen Menschen von mindestens 1,50 Metern eingehalten werden - „wo immer möglich“, wie es heißt.

„Wir erwarten von unseren Auftragnehmern und deren Subunternehmern selbstverständlich, dass sich diese strikt an die behördlichen Regelungen zur Eindämmung der Übertragung des Corona-Virus halten“, sagte ein Bahnsprecher am Montag. Insgesamt arbeiten nach seinen Angaben rund 6000 Menschen für das Bahnprojekt Stuttgart-Ulm.

Gegner des Projekts fordern, die Bauarbeiten umgehend einzustellen. Man habe bereits Ende März vor den Ansteckungsrisiken auf den S21-Baustellen gewarnt und einen Baustopp gefordert, kritisierte das Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21.

An dem unterirdischen Durchgangsbahnhof in Stuttgart wird seit Jahren gebaut. Das Projekt umfasst „Stuttgart 21“ und die Neubaustrecke von Wendlingen nach Ulm. Nach letzten Schätzungen soll es 8,2 Milliarden Euro kosten. Im Finanzierungsvertrag waren im Jahr 2009 noch 4,5 Milliarden Euro festgelegt worden.

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Erstellt:
20. April 2020, 14:04 Uhr

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