Creditreform: Wenige Firmenpleiten im Südwesten

dpa/lsw Neuss/Stuttgart. In Baden-Württemberg ist die Zahl der Firmenpleiten im zweiten Corona-Krisenjahr deutlich geringer als in anderen Bundesländern. Auf 10.000 Unternehmen kamen im laufenden Jahr im Südwesten 35 Insolvenzen, wie aus einer am Mittwoch in Neuss veröffentlichten deutschlandweiten Rangliste der Wirtschaftsauskunftei Creditreform hervorging.

Zum Vergleich: Im Bundesdurchschnitt erwartet die Wirtschaftsauskunftei 43 Insolvenzen je 10.000 Unternehmen. Bundesweit am besten schnitten bei Creditreform Brandenburg (28), Bayern (30) und Thüringen (31) ab. Die Unternehmensinsolvenzen sind demnach in Deutschland weiter rückläufig. Sie nahmen laut Mitteilung um 10,8 Prozent auf nur noch 14.300 Fälle im Jahr 2021 ab.

Um eine Pleitewelle in der Corona-Krise 2020 abzuwenden, hatte der Staat zeitweise auch die Pflicht zum Insolvenzantrag bei Eintritt von Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit ausgesetzt. Seit dem 1. Mai des laufenden Jahres gilt die Insolvenzantragspflicht wieder vollumfänglich. Ausnahmen gibt es noch für Betriebe, die im Sommer Schäden durch Starkregen oder Überflutungen erlitten haben.

Nach Angaben des Statistische Landesamts wurden in den ersten drei Quartalen des Jahres in Baden-Württemberg insgesamt 9853 Insolvenzverfahren beantragt. Das waren 57,4 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Bei den meisten Insolvenzen ging es um Privatleute, die Pleite gingen. 8693 Verfahren in den ersten drei Quartalen betrafen Privatpersonen.

Demgegenüber gerieten weniger Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten. So wurden in den ersten drei Quartalen des Jahres insgesamt 1160 Insolvenzverfahren von Unternehmen gemeldet, 144 Verfahren oder 11 Prozent weniger als in den Monaten Januar bis September 2020, wie die Statistiker weiter mitteilten.

© dpa-infocom, dpa:211208-99-301706/6

Zum Artikel

Erstellt:
8. Dezember 2021, 12:05 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen