Damit’s auch mit der Medienbildung klappt

Hörschbachschule ist Referenzschule des Landesmedienzentrums – Stadt Murrhardt unterstützt mit der notwendigen Hardware

Die meisten Kinder wachsen heute mit modernen, digitalen Medien auf. Doch das Wissen um eine alltägliche Bedienung von Smartphone, Tablet und Co. umfasst nicht automatisch, wie sie im Detail funktionieren und genutzt werden können, und wo Gefahren und Grenzen liegen. Um ein Lernen mit und über Medien zu fördern und zu etablieren, gibt es in Baden-Württemberg Referenzschulen. Im Rems-Murr-Kreis ist das die Hörschbachschule in Murrhardt.

Der Umgang mit modernen Medien ist allgegenwärtig, in der Schule heißt es aber, auch pädagogisch an das Thema heranzuführen, damit Kinder in die digitale Welt mit ihren eigenen Regeln, Chancen und Risiken hineinwachsen können. Foto: Fotolia/mgebauer

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Der Umgang mit modernen Medien ist allgegenwärtig, in der Schule heißt es aber, auch pädagogisch an das Thema heranzuführen, damit Kinder in die digitale Welt mit ihren eigenen Regeln, Chancen und Risiken hineinwachsen können. Foto: Fotolia/mgebauer

Von Christine Schick

MURRHARDT. Wer von jungen Menschen erwartet, dass sie digital kompetent sind, muss sich logischerweise früh um das Thema kümmern. Damit dies in Schulen, insbesondere in Grundschulen, geleistet werden kann, setzt das Landesmedienzentrum Baden-Württemberg (LMZ) auf das Referenzschulmodell. Es begleitet einerseits ausgewählte Kollegien intensiv auf ihrem Weg zur Umsetzung von Medienbildung im Unterricht, unterstützt andererseits aber auch alle die Grundschulen, die mit der Medienbildung jetzt beginnen und sich damit auf die Anforderungen der neuen Bildungspläne vorbereiten.

Die Hörschbachschule hat sich als solch eine Referenzschule beworben und den Zuschlag für den Rems-Murr-Kreis erhalten. Mit ausschlaggebend dabei war, dass das engagierte Lehrerteam das Thema Medienbildung und Digitalisierung auf die Agenda der Grundschule gesetzt hat und die Umsetzung von Grund auf erfolgen musste. Für das künftige Projekt benötigt sie nun auch die Unterstützung des Schulträgers, sprich der Stadt Murrhardt. Bürgermeister Armin Mößner freut sich, dass die kleine Schule bei der pädagogischen Umsetzung vorne mit dabei sein kann. Mithelfen müsse man nun bei den Rahmenbedingungen.

Lernsets stellt Kreismedienzentrum

zur Verfügung

Nach der Ertüchtigung des Netzwerks heißt es, die Schule mit neuer Hardware auszustatten, worüber der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung zu beraten hatte. Konkret sind es 26 Laptops (die vorhandenen 32 Geräte sind meist über zehn Jahre alt) und 9 Beamer für die Klassenzimmer, die die Schule neu anschaffen muss. Unter dem Strich rechnet die Verwaltung mit Kosten von rund 50000 Euro.

Ein weiterer Punkt sind Schränke für die Nutzung von speziellen Lernmodulen. Die Lernsets selbst stellt das Kreismedienzentrum als weiterer Partner zur Verfügung, genauso wie iPads für die Unterrichtsgestaltung.

Da es sich um eine Maßnahme handelt, die noch nicht in die Haushaltsplanung eingeflossen ist, lautete der Vorschlag der Verwaltung, die Gelder eines nicht umgesetzten, abgelehnten Projekts zu verwenden: Nämlich die Installation von Laternen auf der Straße zwischen Lutzensägmühle und Hausen. Dies hat der Gemeinderat nun auch unisono beschlossen.

Die Rückmeldungen aus den Fraktionen fielen durchweg positiv aus. Der Erfolg bei der Bewerbung kommt für Gerd Linke (MD/AL) nicht überraschend. „Rektorin Melanie Luithardt und das Kollegium haben schon im Vorfeld bei dem Thema viel geleistet und vorgearbeitet. Jetzt müssen wir die nötige Infrastruktur beisteuern.“

Wichtig findet er beim Vorhaben, dass die Schüler so die Möglichkeit erhalten, in eine digitale Welt hineinzuwachsen und dabei gut begleitet werden, genauso dass die Lehrer ihre pädagogischen Erfahrungen auf dem Gebiet sammeln können.

Für Georg Devrikis (CDU-FWV) sind Engagement und Bewerbung der Hörschbachschule ebenso vorbildlich, zudem findet er es wichtig, mit dem Thema so früh wie möglich, sprich bereits in der Grundschule anzufangen. Sein Fraktionskollege Andreas Winkle ergänzte, dass ein Aspekt das E-Learning sei, das Kindern auch bei Abwesenheit vom Unterricht erlaube, zu Hause weiterzulernen.

Möglichkeiten und Aufgaben einer Referenzschule Info Partner des gemeinsamen Unternehmens Referenzschule sind Schule, Schulträger, Schulamt, Stadt- oder Kreismedienzentrum sowie das Landesmedienzentrum. Das Kollegium der Referenzgrundschule qualifiziert sich für die Medienbildung und ihre Umsetzung im neuen Bildungsplan. Diese Erfahrungen gibt die Schule als Multiplikatorin an andere Schulen in der Umgebung weiter. Sie berät interessierte Schulen, Lehrkräfte und Schulträger beim Einstieg in eine Medienbildung in der Grundschule vor Ort. Dies kann im Rahmen von Besuchen, Hospitationen und Beratungsgesprächen stattfinden. Zudem informiert die Schule auf ihrer eigenen Webseite über Entwicklungen im medienpädagogischen Bereich und stellt erarbeitete Unterrichtsmaterialien zur Multiplikation an andere Grundschulen bereit. Eine Steuerungsgruppe an der Schule klärt die Weiterentwicklung des Medienentwicklungsplans sowie die Entwicklung und Überarbeitung des schuleigenen Medienbildungskonzepts. Sie formuliert Zielsetzungen, koordiniert Aufgaben und Verantwortlichkeiten im Kollegium, wie zum Beispiel den technischen Support mit der Hotline des LMZ und unterstützt in Fragen des Medieneinsatzes. Ein- bis zweimal im Jahr finden an den Referenzgrundschulen Medienkompetenznachmittage (Referenzschulnachmittage) für andere Schulen und Interessierte aus dem Umkreis statt. Dabei gibt es Workshops und Vorträge, teilweise mit Beteiligung von LMZ-Referenten. Quelle und weitere Infos im Internet auf www.lmz-bw.de.

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Erstellt:
29. Mai 2018, 06:00 Uhr

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