Wissenschaftsstreit um 15 Jahre alte Studie
Die „Alien-Mikroben“, die doch keine waren

© © HG: Octagon/CC-by 3.0
Im kalifornischen Mono Lake hatten Forscher im Jahr 2010 Bakterien entdeckt, die Arsen statt Phosphor in ihre DNA einbauen können. So jedenfalls dachte man damals.
Von Markus Brauer

© Imago/Anadolu Agency
Der Mono Lake ist ein Natronsee; er ist also sowohl besonders alkalisch als auch besonders salzhaltig. Er liegt in Mono County im zentral-östlichen Teil von Kalifornien, in einem abflusslosen Becken am Westrand des Großen Beckens unter der Ostflanke der Sierra Nevada.

© Imago/Anadolou Agency
Die Nasa forscht für ihr Astrobiology Laboratory am See, um herauszufinden, wie Lebensformen sich an extreme Bedingungen anpassen. Ende 2010 gab ein Nasa-Team bekannt, dass aus Sedimenten des Sees ein Bakterienstamm mit der Bezeichnung GFAJ-1 isoliert wurde, der Arsenat an Stelle von Phosphat in die DNA einbauen könne. Dies würde das bisherige Verständnis der biochemischen Möglichkeiten für Lebewesen erweitern.

© Imago/Anadolou Agency
Die Veröffentlichung wurde stark kritisiert, eine Überprüfung 2012 ergab, dass Arsen keinen Anteil an den Erbinformationen des Bakterienstammes hat und die ursprüngliche These damit zurückgewiesen werden muss.