Die nächste Abenteuerreise steht bevor

Als Team Munero geht es auf die „Across The Balkan“-Rallye – Suche nach einer „Schrauberwerkstatt“

Bei der Allgäu-Orient-Rallye 2014 und bei der Baltic-Sea-Circle-Rallye 2016 waren Ralf Oppenländer und sein Sohn Jonas schon unterwegs. Immer noch sind sie vom Abenteuervirus infiziert und machen weiter – nur diesmal unter eigener Regie, mit neuem Team und im Namen des eigens gegründeten Vereins Munero. Ende September geht es los – die Across The Balkan (ATB) Rallye startet.

Jonas (links) und Ralf Oppenländer freuen sich jetzt schon auf die Tour, die am 22. September startet. Foto: privat

Jonas (links) und Ralf Oppenländer freuen sich jetzt schon auf die Tour, die am 22. September startet. Foto: privat

Von Yvonne Weirauch

MURRHARDT. Die ehemaligen Rallyeteams Desertreds aus Wüstenrot und der V8 Stars aus Murrhardt gibt es nicht mehr – sie haben sich zusammengeschlossen und einen gemeinnützigen Verein gegründet: Munero – Ready2Rallye. „Bei unseren gemeinsamen Rallyes haben wir oft die komplette Tour zusammen verbracht“, erzählt Ralf Oppenländer. Im Auto wurde gekocht, es wurde viel miteinander geredet – Beisammensein auf engstem Raum. „Echte Freundschaft zeigt sich, wenn man füreinander einsteht, wenn es mal stressig ist oder der andere übermüdet ist.“ Da habe man gemerkt, dass „es einfach passe“.

Der neu gewählte Vereinsname Munero basiert auf den Anfangsbuchstaben der Flüsse Murr, Neckar und Rot – und vereint die Regionen der jeweiligen Vereinsgründungsmitglieder im Namen. Munero – das sind Uwe Kähnemund, Jonas und Ralf Oppenländer (Murrhardt), Michael Hermann und Sebastian Krämer (Heilbronn) sowie Marcel Waldbüßer, Daniel Dietrich und Julian Holland (Wüstenrot).

Seit Mai wird an den

Fahrzeugen geschraubt

Als Verein startet man nun auf eine ganz besondere Abenteuerreise: die Across The Balkan Rallye, rund 5000 Kilometer wird man unterwegs sein. Im 4x4-Allradvehikel wird sich das Team ab 22. September in dieses Offroad-Abenteuer quer durch die aufregendsten Gegenden Südosteuropas stürzen. Dabei gilt: kein Navi, kein GPS. Mithilfe eines im Vorfeld erstellten Roadbooks will man so die ausgefallensten Routen entdecken. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Seit Mai wird geschraubt und die Fahrzeuge werden auf Vordermann gebracht. Das Abenteuer packe sie – Vater und Sohn – immer wieder, sagt Ralf Oppenländer. „Es sind einfach diese unvergesslichen Erlebnisse. Andere Kulturen und Menschen kennenlernen – abseits von den üblichen Touristenwegen.“ Alle zwei Jahre müsse man einfach mal aus dem Alltag ausbrechen.

Mit den Mitstreitern aus Wüstenrot und Heilbronn haben die Oppenländers Verbündete gefunden, die die Rallyeleidenschaft mit ihnen teilen. Aus diesem Grund hätten sie auch den Verein gegründet, so Oppenländer. Es vereinfache vieles.

Für die bevorstehende Tour haben sie schon einen Plan aufgestellt. Ausgedacht haben sich die Teilnehmer beispielsweise, dass jedes Teammitglied eine besondere Tour während der Rallye vorbereitet. So stellt Ralf Oppenländer zum Beispiel Rumänien in den Vordergrund und plant vier Tage mit den unterschiedlichsten Routen und Aufenthalten – geschlafen wird dabei natürlich im Auto oder im Zelt. Hotels sind tabu. Sein 27-jähriger Sohn Jonas wird in Bulgarien die Charity-Projekte ausführen: „Da haben wir im Vorfeld schon viel Unterstützung von Familie Rath von der hiesigen Bulgarienhilfe erfahren.“

Auch ein filmisches Equipment hat sich der Verein angeschafft. „Wir hatten unsere letzte Rallye in Bildern festgehalten, das Abenteuer dokumentiert und dann im Murrhardter Kino gezeigt“, berichtet der 51-Jährige. Das stieß auf so großes Interesse, dass man auch diesmal wieder das Rallyeabenteuer filmisch begleiten will. „Wir haben für den Verein extra Drohnen angeschafft und weiteres Zubehör, um möglichst viel Bildmaterial zu sammeln.“

Dass das alles nicht gerade kostengünstig ist, gibt Oppenländer zu. Aber auch zu diesem Zweck habe man den Verein gegründet. Firmen als Sponsoren, ebenso wie Privatpersonen, werden auf der erstellten Homepage gesucht. Für den Betrachter ist ersichtlich, dass hier eine strikte Trennung herrscht. Sponsorensuche und Beteiligung an den Charity-Projekten – für diese habe man ein extra Spendenkonto eingerichtet, betont Oppenländer. Charity spiele für den Verein eine große Rolle: Er hat sich zum Ziel gesetzt, mit den Adventure-Rallyes hilfsbedürftigen Menschen zu helfen. „Auf die unterschiedlichste Weise wollen wir dafür Geld- und Sachspenden sammeln“, erklärt der 51-Jährige.

Dabei liegen den Vereinsmitgliedern drei Projekte besonders am Herzen, für die gespendet werden kann:

Das erste Projekt dreht sich um den Fußball: Ziel sei es, im Vorfeld so viele Fußbälle und Ballpumpen wie möglich zusammenzubekommen und diese auf der Tour an die Kinder zu verteilen.

Große Anliegen sind die Themen

Schule und Bildung

Das zweite Projekt wurde auf den Namen „Essensküche“ getauft. Es ist Ralf Oppenländers Lieblingsprojekt, gibt er zu, und erklärt: „Wir werden die Einwohner des kleinen bulgarischen Dorfes Sredez besuchen. Dort leben unter ärmlichsten Bedingungen größtenteils Hunger leidende RomaFamilien. Unsere vorab für dieses Projekt gesammelten Spenden werden wir für den dortigen Einkauf von Lebensmitteln verwenden und gemeinsam mit den Einheimischen kochen.“

Ein großes Anliegen der Abenteuerlustigen sind die Themen Schule und Bildung, die mit Projekt Nummer drei unterstützt werden sollen: Stifte, Blöcke, Mäpple, Hefte oder Schulranzen – im bulgarischen Hinterland will man die Dörfer in der Gegend um Chubra besuchen und dort das benötigte Material verteilen.

„Wir wollen zukünftig als Verein auch die Organisation und Durchführung von Adventure-Rallyes selbst gestalten, umsetzen und bestreiten“, kündigt Oppenländer hoffnungsvoll an. Der Verein wachse gerade und man müsse zunächst schauen, wie sich das entwickelt, gibt der 51-Jährige zu. Das ein oder andere fehle noch, so sei man beispielsweise gerade auf der Suche nach Räumen für die Vereinstreffen oder auch nach einer Art Schrauberwerkstatt, in der man die Fahrzeuge unterstellen könne. Jetzt wird aber erst einmal der bevorstehenden Tour entgegengefiebert.

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Erstellt:
21. August 2018, 06:00 Uhr

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