Ein Topf und unzählige Möglichkeiten

One-Pot-Pasta-Kurs an der VHS Backnang – Wie schnelle Nudelgerichte in nur einem Topf gekocht werden

Die Kinder kommen mit einem Bärenhunger aus der Schule oder Freunde schneien spontan herein. Immer wieder gibt es Situationen, in denen der Hunger groß und die Zeit knapp ist. Dann sind Nudelgerichte, die in kurzer Zeit und in nur einem einzigen Topf zubereitet werden, eine elegante und schmackhafte Lösung. Wie das geht, zeigte Stefan Hoffmann an der VHS Backnang.

Charly, Michael und Jochen (von links) sind keine Anfänger. Routiniert schnippeln und kochen sie, was das Zeug hält. Fotos. A. Becher

© Pressefotografie Alexander Beche

Charly, Michael und Jochen (von links) sind keine Anfänger. Routiniert schnippeln und kochen sie, was das Zeug hält. Fotos. A. Becher

Von Annette Hohnerlein

BACKNANG. Einfacher geht’s nicht: Alle Zutaten in einen Topf werfen, 20 Minuten kochen, und fertig ist das Essen. „Die One-Pot-Küche liegt im Trend“, erklärt Dozent Stefan Hoffmann. „Die Leute haben immer weniger Zeit. Dabei ist das eigentlich nichts Neues. Eintöpfe hat man immer schon gemacht“.

Sechs Hobbyköche haben sich im Kochatelier der VHS eingefunden und wollen diese unkomplizierte Zubereitungsart kennenlernen. Nach einem Aperitif und ein paar Häppchen zur Einstimmung sucht sich jeder Teilnehmer – beim Kochen duzen sich übrigens alle, das wird sofort klargemacht – ein Rezept aus, schnappt sich einen Topf und macht sich an die Arbeit. Schnell wird klar, hier sind keine Kochanfänger am Werk, das Schnippeln von Zwiebeln, Pilzen, Schinken und Lauch geht allen routiniert von der Hand. „Ich koche zu Hause regelmäßig und verwöhne meine Frau“, verrät Charly. Er hat sich für die zweite One-Pot-Variante entschieden, bei der man zuerst die Nudeln kocht, beiseite stellt, dann im gleichen Topf die übrigen Zutaten zubereitet und am Schluss alles miteinander vermischt. Die übrigen Köche haben die simplere Methode gewählt, geben zuerst 250 Gramm Pasta in den Topf, dann die vorbereiteten anderen Zutaten und am Schluss 750 Milliliter Wasser. „Lieber weniger Wasser nehmen und später etwas nachschütten, wenn die Pasta noch zu hart ist“, empfiehlt Stefan Hoffmann seinen Schülern.

„Sie sollen Spaß haben, und sich selbst finden beim Kochen“

„Ich bin es gewohnt, alles separat zu kochen“, sagt Michael und ist gespannt, wie seine Gorgonzola-Pilz-Pasta schmeckt, die auf dem Herd vor sich hin blubbert. Er kocht gerne gemeinsam mit anderen in netter Atmosphäre, dabei kann er gut abschalten. Neben ihm steht sein Kollege Jochen am Herd, der die Gerichte für seine Familie nachkochen will, „wenn’s mal schnell gehen muss“.

Und schnell geht es wirklich, schon nach kurzer Zeit stehen sechs dampfende Töpfe mit verschiedenen Pastavarianten auf dem Herd. Ein köstlicher Duft zieht durch den Raum. Es wird geschnuppert, probiert, nachgewürzt und beim Nachbarn in den Topf geguckt. Stefan Hoffmann, von Beruf Physiotherapeut und Hobbykoch aus Leidenschaft, beantwortet Fragen und gibt Tipps. „Nicht umrühren, die Nudeln müssen unten bleiben“, oder „Keinen Deckel auf den Topf, damit die Flüssigkeit verdampfen kann“. Im Übrigen hält er sich zurück und lässt seine selbst Schüler ausprobieren. „Ich will ihre Kreativität wecken, sie sollen Spaß haben und sich selbst finden beim Kochen. Das ist mir wichtig“, sagt der Dozent, der im Nebenberuf als systemischer Coach tätig ist.

Heidi hat sich für den Kurs angemeldet, weil sie unkomplizierte Gerichte für den Urlaub kennenlernen möchte. „Ich bin mit dem Fahrrad unterwegs und habe Campinggeschirr dabei. Da ist es praktisch, wenn alles in einen Topf passt“, sagt sie und denkt über Variationen nach: „Das müsste doch auch mit Reis gehen.“ Auch Dagmar ist kreativgeworden und hat die Zubereitung ihrer Roquefort-Zucchini-Pasta etwas abgewandelt: Damit die Zwiebeln Röstaromen entwickeln, hat sie sie zuerst angedünstet, bevor sie die übrigen Zutaten dazugegeben hat.

Am Ende sitzen Hoffmann und die Köche am Tisch, vor jedem steht ein Teller mit sechs Pastavariationen. Beim Verkosten entwickelt sich, unterstützt durch eine Flasche Rotwein , ein lebhaftes Gespräch. Man hat interessante Erfahrungen gemacht, das eigene Repertoire bereichert und ist sich einig: Der Favorit ist die Räucherschinken-Kürbis-Pasta.

Der Favorit der Köche ist die Räucherschinken-Kürbis-Pasta.

© Pressefotografie Alexander Beche

Der Favorit der Köche ist die Räucherschinken-Kürbis-Pasta.

Rezept
Räucherschinken-Kürbis-Pasta

Bei der One-Pot-Pasta gibt es zwei grundsätzliche Vorgehensweisen:

1. Man gibt zuerst die Nudeln und dann die übrigen Zutaten in einen Topf, dazu das Wasser (lieber erst etwas weniger und dann nachfüllen), schaltet an und lässt das Ganze 15 Minuten köcheln, bis noch etwa zwei Zentimeter Flüssigkeit übrig sind. Dann ausschalten und weitere fünf Minuten ziehen lassen. Umrühren sollte man erst am Ende der Garzeit.

2. Man kocht erst die Nudeln und schüttet sie in ein Sieb ab. Danach widmet man sich den anderen Zutaten, brät sie beispielsweise im Nudeltopf an und fügt anschließend die Nudeln wieder zu.

Rezept für Räucherschinken-Kürbis-Pasta:

250 g Penne

200 g Räucherschinken, gewürfelt

500 g Kürbisfleisch (Hokkaido), gewürfelt

12 Salbeiblätter oder andere Kräuter

2 kleine Zwiebeln, in dünne halbe Scheiben geschnitten

Butter oder Öl (bei Methode 2)

Muskatnuss

Rosmarin, klein gehackt

1 Teelöffel Salz

Pfeffer

750 ml Wasser

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Erstellt:
28. September 2019, 11:30 Uhr

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