Eine erfolgreiche Eissaison geht im Rems-Murr-Kreis zu Ende

Die Eisdielen und Eiscafés in Backnang und in der Region haben eine durchschnittliche bis sehr gute Saison hinter sich. Die diesjährigen Sorten wie Brezeleis und Nutellabroteis zeugen von viel Kreativität. Einen besonders guten Start hingelegt hat die neue Eisdiele in Aspach.

Barbara und Mimo Touma haben dieses Jahr die Eisdiele am Rathaus in Aspach eröffnet und sind begeistert von der positiven Resonanz und den zahlreichen Kunden aus Aspach und den Nachbargemeinden. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Barbara und Mimo Touma haben dieses Jahr die Eisdiele am Rathaus in Aspach eröffnet und sind begeistert von der positiven Resonanz und den zahlreichen Kunden aus Aspach und den Nachbargemeinden. Foto: Alexander Becher

Von Anja La Roche

Rems-Murr. In der Eisdiele am Rathaus in Aspach, die erst dieses Jahr aufgemacht hat, gibt es einen besonderen Stammgast. Er hat nicht zwei, sondern vier Beine und ein dickes Fell: Beinahe täglich kommt die Hündin Lilly vorbei und erhält ihren geliebten Snack. Wenn der Laden zu hat, bleibt Lilly fünf bis zehn Minuten vor der Tür sitzen, bevor sie weiterläuft. So jedenfalls haben es ihre Besitzer dem Inhaber Mimo Touma erzählt, der die Eisdiele gemeinsam mit seiner Frau Barbara betreibt. „Wir erleben hier wirklich jeden Tag schöne Geschichten“, sagt der Eisverkäufer begeistert.

Dass die Eisdiele einen wunderbaren Start verzeichnet, ist natürlich nicht nur Lilly zu verdanken. Touma blickt wie auch die anderen befragten Eisverkäufer in Backnang und der Region auf ein erfolgreiches Jahr zurück: Die süße Kaltspeise ist beliebt wie eh und je gewesen, ganz besonders an den zahlreichen sonnigen Sommertagen.

Stephanie Longobucco, die bereits seit 1989 mit ihrem Mann in ihrem Café Longobucco in Unterweissach Eis verkauft, berichtet von einem gelungenen Saisonstart im Frühjahr. „Februar und März sind sehr stark“, sagt sie. Die Leute seien scharf auf Eis, sobald es frühlingshafter wird. Besonders viele Kugeln über die Theke gereicht hat sie aber auch in der Ferienzeit im August. Beliebt waren bei ihr dieses Jahr die Sorten Cookies und Caffè Crema, neben den Klassikern Vanille und Schoko, die immer gehen würden. Das Eis stellt sie selbst her, „nach dem italienischen Rezept von meinem Schwiegervater“, sagt Longobucco.

Ab nächster Woche, wenn die Temperaturen sinken, geht sie von weniger Kunden aus, die ein Eis essen wollen. Bis Ende Oktober, eventuell noch bis November wird die Eistheke dennoch gefüllt sein, danach ist Eispause bis zum Frühjahr angesagt.

Eine gute Saison in Backnang

Rosalia Moriello, Inhaberin des Eiscafés Dolomiti in der Backnanger Altstadt, ist ebenfalls zufrieden mit der Saison. Der Sommer habe zwar nach einem regnerischen und kalten Frühling und durchwachsenem Wetter im Mai spät angefangen, doch umso sonniger waren der September und der bisherige Oktober. „Einen September habe ich noch nie so gesehen“, sagt Moriello.

Gut weggekommen seien die Sorten Ricotta-Feige, Crunchy Nuts, Lotus und Nutellabroteis. Bei letzterem handelt es sich um ein Broteis mit Nutellaverzierung. Moriello wechselt ihre selbst hergestellten Sorten je nach Saison, im Herbst bietet sie beispielsweise auch Kürbiseis an. Bis Heiligabend ist das Eiscafé noch geöffnet, dann ist Pause bis zum 21. Januar angesagt.

Von einer durchschnittlichen Saison spricht Anna Sommer vom Heslachhof in Oberbrüden. Jeden Sonntag verkauft sie dort selbst gemachtes Eis. Dieses Jahr hatte sie unter anderem Kirsche, Eiscafé, Mango-Maracuja, Joghurt-Zitrone und Joghurt-Pfirsich im Angebot. Ob sie diesen Sonntag noch mal aufmacht, bezweifelt sie angesichts der Wettervorhersage. Ihr Eis und andere Produkte sind allerdings auch außerhalb der Öffnungszeiten im Automaten vor der Verkaufshütte erhältlich.

Die Eisdiele in Aspach liegt auf der täglichen Gassiroute von Hündin Lilly. Foto: privat

Die Eisdiele in Aspach liegt auf der täglichen Gassiroute von Hündin Lilly. Foto: privat

Eine beliebte Anlaufstelle für leckeres Speiseeis ist auch Bea’s Eisbistro in Rudersberg. „Es war keine Bombensaison, aber wir sind zufrieden“, bilanziert Inhaberin Beate Möhrer. Welche Sorten gerade am meisten geschleckt werden, das würde sich immer wieder verändern. Klar sei nur, dass sie Vanille am meisten braucht, als Bestandteil der Eisbecher. Möhrer hat besonders viel Spaß daran, verschiedene Eissorten auszuprobieren. So hat sie dieses Jahr ein Brezeleis angeboten, das sie mit Karamelleis vergleicht, aufgepeppt mit Brezelstücken. Auch verschieden Fruchtmischungen wie Pfirsich mit Hibiskusblüten oder Waldbeer-Veilchen habe sie dieses Jahr verkauft.

Ihr Credo dabei lautet: „Wenn ich’s selber nicht mag, verkauf ich es auch nicht.“ Ab heute hat ihr Eisbistro dann erst mal zwei Wochen Pause, danach geht es in die Adventszeit, in der sie unter anderem Glühwein, Currywurst und Crêpes verkauft.

Die Minze kommt aus dem eigenen Garten

Zurück zum Lieblingslokal von Hündin Lilly: Die neue Eisdiele am Rathaus in Aspach hat nicht nur die Aspacher glücklich gemacht. Es würden auch viele Leute aus Backnang und den umliegenden Gemeinden herkommen, erzählt Mimo Touma. Auch er und seine Frau stellen das Eis selber her, die Minze komme sogar aus dem eigenen Garten. Besonders beliebt waren die Sorten Mykonos, Zitrone-Minze und Zitrone-Aranciata. Bei den Kindern komme das Einhorneis besonders gut an, das nach Drachenfrucht schmecken soll.

Touma verfolgt ein anderes Credo als seine Kollegin in Rudersberg: Seine Sorte Bergamotte mit rotem Pfeffer habe ihm selbst nicht geschmeckt, aber „wichtig ist, dass es den Gästen schmeckt“, findet er. Im Winter schließt er die Eisdiele dieses Jahr, weil drinnen noch keine Sitzplätze vorhanden sind. Bis wann sie noch offen haben, sei wetterabhängig, sagt Touma. Er halte die Infos auf Google aktuell. Für 2024 sei geplant, die Eisdiele sowohl im Innen- als auch im Außenbereich auszubauen.

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Erstellt:
14. Oktober 2023, 14:30 Uhr

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