Eingemauerte Eltern: lange Haft für junges Paar

Gericht in Nürnberg verurteilt Sohn und Schwiegertochter

Nürnberg /AFP - Wegen Doppelmordes an den Eltern des Mannes muss ein Paar aus dem mittelfränkischen Schnaittach bei Nürnberg lebenslang hinter Gitter. Das Landgericht Nürnberg-Fürth verurteilte den 26-jährigen Informatiker und seine drei Jahre jüngere Frau am Donnerstag zur Höchststrafe. Die beiden Leichen hatte die Polizei erst einige Wochen nach der Tat entdeckt – eingemauert in einem Nebenraum im Anwesen der Eltern.

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Sohn in der Nacht auf den 14. Dezember 2017 seine im Bett liegende 66-jährige Mutter mit einem Zimmermannshammer erschlagen hat. Danach tötete er mit dem Hammer auch seinen 70 Jahre alten Vater.

Die Staatsanwaltschaft hatte für den Angeklagten zusätzlich gefordert, die besondere Schwere der Schuld festzustellen und für ihn die Sicherungsverwahrung anzuordnen. Dem folgte das Gericht nicht. Die Verteidigung hatte verlangt, die Angeklagten von der Mordanklage freizusprechen und allenfalls gegen den Mann eine befristete Freiheitsstrafe wegen Totschlags zu verhängen.

Für eine Tatbeteiligung der Frau gebe es keine Beweise, hatte Verteidiger Alexander Seifert in seinem Plädoyer gesagt. Ob die Anwälte oder die Staatsanwaltschaft in Berufung gehen, sagten sie zunächst nicht. Die gelernte Kinderpflegerin war nach Überzeugung des Gerichts zwar in der Tatnacht nicht im Haus. Sie habe den Mann aber zu der Tat angestiftet, weil sie eine Heirat und ihren Einzug in das Haus davon abhängig gemacht habe, „dass die Eltern nicht mehr da“ seien.

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Erstellt:
12. April 2019, 03:12 Uhr

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