Greta Thunbergs Gaza-Mission

Einseitig und kaum glaubwürdig

Greta Thunberg weist mit ihrer Aktion auf die Not in Gaza hin – ihre Glaubwürdigkeit hat jedoch gelitten, kommentiert Mareike Enghusen.

Kritisiert Israel harsch: Greta Thunberg

© Michel Euler/dpa

Kritisiert Israel harsch: Greta Thunberg

Von Mareike Enghusen

Auf den ersten Blick haben die Aktivisten der „Madleen“ ihre Ziele erreicht. Wie erwartet hat Israel das Boot auf dem Weg zum Gazastreifen gestoppt; die Hilfsgüter aber, die es geladen hatte, will Israel nach Gaza bringen – auch wenn, wie sein Außenministerium betonte, es sich nur um symbolische Mengen handele. Zudem haben Medien rund um die Welt über die Aktivisten um Greta Thunberg berichtet – was, wie diese sagen, den Blick für die Not in Gaza schärfen soll. Da drängt sich allerdings die Frage auf, ob es den leidenden Menschen dort wirklich an Aufmerksamkeit fehlt – oder nicht vielmehr an entschiedenen politischen Schritten.

Nun ist Aufmerksamkeit ein legitimes, manchmal auch wirksames Mittel, Entscheidungsträger zum Handeln zu drängen. Auf die komplexe Lage vor Ort aber fallen Thunberg nur allzu einfache Antworten ein. „F*ck Deutschland“, sagte sie letztes Jahr bei einer Demonstration, „und f*ck Israel.“ Während sie Israel Genozid vorwirft, rief sie nach dem Massaker vom 7. Oktober erst zu Solidarität mit Gaza auf, bevor es ihr einfiel, den Terror der Hamas zu verurteilen. Ihre Einseitigkeit schmälert ihre Glaubwürdigkeit – und damit die ihrer Aktionen.

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Erstellt:
10. Juni 2025, 16:20 Uhr

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