EnBW beschließt Kapitalerhöhung

Darum braucht der Energieriese die Milliarden-Geldspritze

Die stattlichen Profite der EnBW reichen nicht, um die enormen Investitionen für die Energiewende zu bewältigen. Jetzt nimmt die geplante Milliarden-Geldspritze Gestalt an.

EnBW-Chef Georg Stamatelopoulos hatte bei den Hauptanteilseignern für die Kapitalerhöhung geworben.

© Bernd Weißbrod/dpa

EnBW-Chef Georg Stamatelopoulos hatte bei den Hauptanteilseignern für die Kapitalerhöhung geworben.

Von Jonas Schöll

Der Energiekonzern EnBW hat eine Geldspritze in Milliardenhöhe in die Wege geleitet. Der Vorstand habe mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Umsetzung einer Kapitalerhöhung in Höhe von bis zu 3,1 Milliarden Euro beschlossen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Mehr eigenes Geld würde der EnBW ermöglichen, an den Finanzmärkten an genügend Kapital für geplante Investitionen im Energiesystem zu gelangen, begründete EnBW-Vorstand Georg Stamatelopoulos den Schritt.

Hauptanteilseigner tragen Kapitalerhöhung mit

Das Land Baden-Württemberg und der Zusammenschluss OEW (Oberschwäbische Elektrizitätswerke) von neun oberschwäbischen Landkreisen halten jeweils fast 47 Prozent an der EnBW. Die beiden Hauptanteilseigner haben sich den Angaben zufolge jeweils unwiderruflich verpflichtet, ihre Bezugsrechte bis zu einem Volumen von jeweils 1,5 Milliarden Euro vollumfänglich auszuüben.

Die Kapitalerhöhung erfolgt durch die Ausgabe neuer Aktien. „Die Transaktion soll bereits Mitte Juli abgeschlossen sein, die Notierung der neuen Aktien wird voraussichtlich am 18. Juli 2025 erfolgen“, teilte die EnBW weiter mit.

„Die Umsetzung der Kapitalerhöhung ist wichtig, denn sie verschafft uns mehr finanzielle Handlungsspielräume in allen Geschäftsfeldern“, sagte Stamatelopoulos. Der Bedarf ergebe sich aus dem größten Investitionsprogramm in der Geschichte des Konzerns. Zwischen 2024 und 2030 plant Deutschlands drittgrößter Energieversorger, bis zu 50 Milliarden Euro in den klimaneutralen Umbau des Energiesystems zu stecken.

Die EnBW versorgt rund 5,5 Millionen Kundinnen und Kunden. Das Geld braucht der Energiekonzern etwa für den Ausbau der Übertragungs- und Verteilnetze, den Neubau von Wind- und Solaranlagen, wasserstofffähige Gaskraftwerke, das geplante Wasserstoff-Kernnetz sowie den weiteren Ausbau der Elektromobilität. Dabei soll mit rund 85 Prozent der Großteil der Investitionen in Deutschland getätigt werden.

Zum Artikel

Erstellt:
26. Juni 2025, 13:16 Uhr
Aktualisiert:
26. Juni 2025, 15:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen