Neuer Erlebniswanderweg in Rietenau mit zwölf Stationen

Entlang der neuen Rietenauer Tonspur lernen Kinder, Jugendliche und Erwachsene die Welt der Musik kennen. Der Musikverein Rietenau will mit seinem Projekt musikalischer Wanderweg junge Leute im Ort trotz der pandemiebedingten Einschränkungen bei der Stange halten.

Der Wanderweg Rietenauer Tonspur startet an der Musikhalle. An der zweiten Station wartet ein Tubulum auf die Besucher. Foto: Tobias Sellmaier

© Tobias Sellmaier

Der Wanderweg Rietenauer Tonspur startet an der Musikhalle. An der zweiten Station wartet ein Tubulum auf die Besucher. Foto: Tobias Sellmaier

Von Carmen Warstat

Aspach. Stubenhocker sind die Rietenauer nicht. Wenn sie Theaterarbeit machen, dann oft im Freien und wandernderweise, und wenn eine Pandemie sie zur Passivität verurteilen will, bieten sie ihr die Stirn und gehen hinaus in die Natur. Jetzt konnte der ortsansässige Musikverein seinen in den letzten eineinhalb Jahren geschaffenen „Wanderweg Rietenauer Tonspur“ mit einem Familienfest eröffnen. Im Rahmen der Eröffnung brachte es die Aspacher Bürgermeisterin Sabine Welte-Hauff auf den Punkt: „Reicht dir das Leben eine Zitrone, mach einen Saft daraus.“

Dieses sei offensichtlich das konstruktive Motto des Musikvereins gewesen, der in der Coronazeit ein Förderprogramm des Bundesmusikverbands Chor&Orchester (BMCO) ausfindig machen konnte und dieses zugleich mit bundesweit etwa 1000 anderen Bewerbern beantragte. Die Rietenauer gehörten schließlich zu den 200 Begünstigten, für ihr Konzept „Wanderweg Rietenauer Tonspur“ erhielten sie Fördermittel aus dem Programm „Neustart Amateurmusik“ (Untertitel: „Ein Förderprogramm zur Erhaltung und Wiederbelebung der Amateurmusik in Pandemiezeiten“) und konnten mit dem Bau der Stationen beginnen.

Zum Rätseln, Lauschen und Staunen oder zum Musizieren einladen

Ziel des Projekts ist es gewesen, eine Möglichkeit zu finden, insbesondere die Kinder und Jugendlichen im Ort trotz der pandemiebedingten Einschränkungen „bei der Stange zu halten und musikalisch zu fördern“, so Manuela Butsch, Jugendleiterin des Musikvereins. Man besann sich auf vielfältige handwerkliche und künstlerische Talente und erschuf zwölf Stationen, die den Wanderern Instrumente und Wissenswertes über den Musikverein nahebringen, die auf unterhaltsame Weise zum Rätseln, zum Lauschen und Staunen oder zum Musizieren einladen.

Jeweils samstags habe man sich getroffen und dabei dann „sehr viel gebaut“, wertvolle Unterstützung und Material habe man von Rietenauer Firmen erhalten und sehr viel Liebe und Herzblut in die Arbeit gesteckt. Das Ergebnis kann sich sehen (und hören!) lassen.

Dem kleinen braunen Schlaubär folgend startet der Erlebniswanderweg Rietenauer Tonspur an der Musikhalle und führt über die Fischteiche zu den Weinbergen. Vorbei am Spielplatz Akazienweg und den Rietenauer Mineralquellen geht es zum Ausgangspunkt. Am Wegesrand finden große und kleine Wanderer immer wieder sonnige Wiesen oder schattige Sitzgruppen zum Verweilen. Zudem laden zwei Spielplätze unterwegs zum Toben und Spielen ein.

Das Programm der Eröffnungsveranstaltung bot mit musikalischen Beiträgen der Jugendkapelle vom Musikverein Rietenau, der Bläserklasse der Conrad-Weiser-Schule und des Jugendorchesters vom Musikverein Reichenberg beste Unterhaltung auf. Hinzu kamen Attraktionen wie ein Spieleparcours, der vom Kindergarten ausgerichtet wurde, Kinderschminken und Dino-Hüpfburg sowie die Vorstellung einiger Instrumente für Kinder und Erwachsene in der Musikhalle. Von Jugendausschussmitgliedern geführte Wanderungen auf dem viereinhalb Kilometer langen interaktiven Tonspurweg und Entspannung bei erfrischenden Getränken sowie stärkenden Speisen lösten einander ab und begeisterten die Besucher. Bürgermeisterin Sabine Welte-Hauff versicherte, dass das Bauhofteam der Gemeinde sich um den neuen Wanderweg kümmern und diesen instand halten wird.

Sonne, Murmeln und Memory

Anlaufpunkte Die Stationen umfassen ein Instrumentenmemory, ein Tubulum, die Instrumentensonne, eine Murmelklapperkiste, einen Summstein, einen Blasebalg, das Insektenhotel, die Murmelmusikbahn, eine Hohlschlitztrommel, eine Instrumentenschleuder und andere spannende Anlaufpunkte, die zu erkunden sich lohnt.

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Erstellt:
5. Juli 2022, 10:30 Uhr

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Achtung: Diese Aufnahme stammt nicht aus Bartenbach, sondern ist ein Symbolfoto. Jene Fotos, die am Mittwoch im Sulzbacher Teilort aufgenommen worden sind, wurden bisher nirgendwo veröffentlicht. Sie werden erst noch von Experten überprüft. Quelle: FVA Baden-Württemberg
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