Facebook-Gruppe sucht einen neuen Waldschrat

Der inoffizielle Gegenpart zur Schwäbischen Waldfee wird gekürt. Jan Vogel tritt nach zweijähriger Amtszeit nicht mehr an.

Zum Abschluss des KJR-Projekts „Outdoor inklusiv“ durfte Jan Vogel in seiner Funktion als Waldschrat die Gewinner der Verlosungsaktion ziehen. Archivfoto: A. Becher

© Alexander Becher

Zum Abschluss des KJR-Projekts „Outdoor inklusiv“ durfte Jan Vogel in seiner Funktion als Waldschrat die Gewinner der Verlosungsaktion ziehen. Archivfoto: A. Becher

Von Lorena Greppo

Rems-Murr. Aufgrund der anhaltenden Coronapandemie hatte sich die Mehrheit der Facebook-Gruppe „Rund um den Schwäbisch-Fränkischen Wald“ im vergangenen Jahr dafür ausgesprochen, die Wahl des Waldschrats auszusetzen. In diesem inoffiziellen Amt, welches 2018 aus einer Schnapsidee entstanden ist, soll ein Mann die Region nach außen repräsentieren – quasi als Ergänzung zur offiziellen Repräsentantin des Schwäbisch-Fränkischen Walds, der Waldfee. Der Großerlacher Jan Vogel wurde zuletzt im Februar 2020 von der Gruppe gewählt und hat seine Amtszeit im vergangenen Jahr aufgrund der Umstände verlängert – wie die Waldfee Leonie Treml übrigens auch.

Nun aber will er das Amt weitergeben, ein Nachfolger wird daher gesucht. „Nach zwei Jahren ist auch mal wieder Zeit für einen Wechsel“, sagt Vogel. Er selbst hat in der Zwischenzeit einen neuen Job angenommen und sei zudem mit der Organisation des diesjährigen historischen Handwerkermarkts am Limes sehr beschäftigt. Auf seine Zeit als Waldschrat blickt er dennoch gerne zurück – trotz der besonderen Umstände aufgrund der Coronapandemie. „Es gab kaum Feste oder Veranstaltungen, aber das eine oder andere Projekt ließ sich trotzdem umsetzen.“ So wurde etwa ein Kalender mit Motiven aus der Region gestaltet und vertrieben, bei der Spendenwanderung der Kreissparkasse nahm Vogel teil, begleitete den Laternenlauf des DRK, spielte für die Verlosung der Gewinne beim Kreisjugendring Glücksfee oder setzte im Rahmen einer Baumpflanzaktion ein Quittenbäumchen. Viele der Aktionen habe er sich selbst ausgesucht, ab und zu sei er auch von Vereinen oder Organisationen eingeladen worden. „Es ist eine ziemlich lockere Tätigkeit, die jeder Waldschrat so gestalten kann, wie er das möchte“, erklärt der Großerlacher. Im Gegensatz zur offiziell gekürten Waldfee sei der inoffizielle männliche Gegenpart zu nichts verpflichtet. Insofern, sagt Vogel, finde er es interessant zu sehen, wie sein Nachfolger die Rolle interpretiert.

Die Voraussetzungen für die Wahl zum Schwäbischen Waldschrat sind folglich auch überschaubar: „Ihm sollte die Region mit ihren Bewohnern am Herzen liegen.“ Ein Pflichttermin sei allein der Limesmarkt, fügt der aktuelle Amtsinhaber schmunzelnd an. Wer kandidieren möchte, kann dies mit einem Posting in der besagten Facebook-Gruppe kundtun. Die Bewerbungsfrist wurde inzwischen bis zum 6. Februar verlängert. Dann gibt es eine Zeit, in der die Kandidaten für sich werben können, bevor dann in einer Abstimmung der Sieger ermittelt wird. Bislang haben drei Kandidaten ihren Hut in den Ring geworfen. Der erste Bewerber ist kein Unbekannter: Der Backnanger Sven Vollbrecht bekam nämlich bei der ersten Waldschratwahl 2018 die meisten Stimmen und verteidigte seinen Titel im Jahr darauf. So ganz offiziell sei seine Bewerbung nicht gewesen, verlautet er, eine breite Unterstützung erfährt der aufgeschlossene 41-Jährige aber schon jetzt.

Der Zweite im Bunde ist Markus Letscher aus Schorndorf. Auch der 35-Jährige dürfte so manchen Nutzern ein Begriff sein, war er doch in der Vergangenheit als Koch auf dem historischen Handwerkermarkt am Limes vertreten. Dort kennt man ihn als Andhrimnir, das Rußgesicht. In dieser Rolle komme er viel herum, schreibt Letscher in seiner Bewerbung auf Facebook. Naturverbunden streife er auch hin und wieder durch die Wälder.

Erst gestern hat sich noch ein weiterer Bewerber gefunden: Matthias Esch wohnt zwar eigenen Angaben zufolge 200 Meter von der Grenze des Schwäbisch-Fränkischen Waldes entfernt an der Stadtgrenze Schwäbisch Halls, fühle sich jedoch der Region sehr verbunden. Auch Esch dürfte vielen bekannt sein, hatte er doch 2018 die offizielle Jacke für den Waldschrat gefertigt.

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Erstellt:
26. Januar 2022, 11:30 Uhr

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