Daten des Robert Koch-Instituts
Fachleute alarmiert: Junge Erwachsene oft psychisch belastet
Psychisch angeschlagen, Übergewicht, Stress im Alltag: Viele Menschen in Deutschland kämpfen mit chronischen Leiden und Belastungen – darunter junge Erwachsene.

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Mehr Menschen fühlen sich hierzulande psychisch eher schlecht (Symbolbild).
Von red/KNA
Mehr Menschen fühlen sich hierzulande psychisch eher schlecht statt wohl: Das zeigen erste Daten des Panels „Gesundheit in Deutschland“, die das Robert Koch-Institut (RKI) am Mittwoch in Berlin veröffentlichte. Fast jede dritte Person (28,2 Prozent) habe im vergangenen Jahr ein eher niedriges psychisches Wohlbefinden gezeigt.
Vor allem waren demnach junge Menschen (18 bis 29 Jahre) betroffen; ihr Anteil habe mit 40 Prozent am höchsten gelegen. Auch Menschen aus der niedrigen Bildungsgruppe gaben häufig an, sich psychisch eher schlecht zu fühlen, nämlich jede dritte Person.
Jeder Dritte im Alltag eingeschränkt
Über die Hälfte der Erwachsenen (53,7 Prozent) erklärten, an einer chronischen Erkrankung oder dauerhaften gesundheitlichen Problemen zu leiden. Mit 57,2 Prozent war der Anteil bei Frauen höher als bei Männern (50 Prozent). Dieser Anteil nahm über die Altersgruppen hinweg zu: von 33,9 Prozent bei den 18- bis 29-Jährigen bis auf 73,3 Prozent bei der Altersgruppe 80 plus. Doch auch bei den 45- bis 64-Jährigen sind fast zwei Drittel (59,4 Prozent) betroffen.
Von Einschränkungen im Alltag in den vergangenen sechs Monaten berichteten 38,8 Prozent, wie es weiter hieß. Zu den Hauptrisikofaktoren zählen laut RKI etwa Übergewicht und mangelnde körperliche Aktivität. Hier müsse Prävention ansetzen, beispielsweise mit einer Verbesserung der Lebensbedingungen.
Sinnvoll seien vorbeugende Maßnahmen zudem schon im jungen Lebensalter. Körperliche Einschränkungen, etwa beim Sehen oder Hören, aber auch bei Bewegungen oder beim Kauen und Beißen, betreffen demnach 7 Prozent aller Erwachsenen hierzulande. Einschränkungen bei der Mobilität seien wiederum ein Risikofaktor für Stürze oder auch eine belastete Psyche.
Psychisches Wohlbefinden gilt als ein zentraler Indikator der psychischen Gesundheit und beschreibt, wie gut sich eine Person fühlt und ihr Leben bewertet, wie erfüllt oder wirksam sie sich in der Bewältigung ihres Alltags und ihrer Ziele wahrnimmt und wie zufrieden sie mit ihren sozialen Beziehungen ist. Die Teilnehmenden - 16.000 Menschen ab 16 Jahren - werden laut RKI über einen längeren Zeitraum immer wieder befragt.