Fahrer und Helfer fürs Verpflegungszentrum sind vor Ort

Seit rund sechs Wochen helfen ehrenamtliche Einsatzkräfte des DRK-Kreisverbands Rems-Murr in den vom Hochwasser betroffenen Gebieten in Rheinland-Pfalz. Stand in der Akutphase die Bewältigung der unmittelbaren Schäden und deren Folgen im Fokus, so liegt der Schwerpunkt aktuell auf der Logistik vor Ort.

Szene aus Ahrweiler: Regelmäßig fahren neue Helferinnen und Helfer der DRK-Ortsvereine in das Krisengebiet. Foto: DRK

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Szene aus Ahrweiler: Regelmäßig fahren neue Helferinnen und Helfer der DRK-Ortsvereine in das Krisengebiet. Foto: DRK

Rems-Murr. Der Einsatz der DRK-Ortsvereine aus dem Rems-Murr-Kreis in den von Hochwasser verwüsteten Orten in Rheinland-Pfalz geht nun schon rund sechs Wochen lang. Derzeit stellt das DRK Rems-Murr vor allem Fahrer und Helfer für das Verpflegungszentrum zur Verfügung. Die Fahrer sind im Lkw oder Unimog unterwegs und liefern Hilfsmaterial aus, Hausgeräte, Notstromaggregate, Hochdruckreiniger, Schmutzwasserpumpen, Stromerzeuger und Nass-/Trockensauger sowie auch Benzin und Trinkwasser. Viele Orte sind immer noch ohne Infrastruktur und auf Benzin und andere Dinge angewiesen, teilt ein Helfer mit. Die zu bewältigenden Strecken sind weit. Sie erstrecken sich im Osten auf 20 und im Westen auf 65 Kilometer Luftlinie.

Die Helfer sind rund eine Woche im Einsatz und werden dann abgelöst. Rotkreuzler aus dem Kreis sind auch im Verpflegungszentrum aktiv. Bis zu 13000 Essen und 10000 Lunchpakete werden täglich ausgegeben und verteilt. Diese gehen an die Helfer und die Bewohner, von denen viele auch nach rund sechs Wochen noch auf Lieferungen angewiesen sind. Ein Rotkreuzler aus dem Rems-Murr-Kreis ist als Elektromeister ebenfalls vor Ort und kümmert sich um die Technik, das Anschließen und Warten von Notstromaggregaten und weiteren technischen Geräten. In der nächsten Woche kommen zwei Feldköche aus Fellbach zum Einsatz. „Wir sind stolz, dass wir als DRK im Rems-Murr-Kreis über so viele gut ausgebildete Helferinnen und Helfer verfügen. Im Notfall können wir umgehend qualifiziertes Personal in Krisengebiete schicken. Viele Ehrenamtliche gefährden sich dabei selbst“, so DRK-Kreisgeschäftsführer Sven Knödler. Seit dem Beginn der Katastrophe ist das DRK mit zeitweise über 3000 Helferinnen und Helfern im Einsatz. „Wir unterstützen Menschen, die plötzlich vor dem Nichts stehen, mit der Bereitstellung von Trinkwasser, Nahrungsmitteln, Strom, mit Unterkünften, mobiler Gesundheitsversorgung und psychologischer Hilfe“, teilt das DRK mit. In den ersten Tagen standen die Soforthilfe und die Versorgung der Bevölkerung im Vordergrund. Ganze Ortsteile waren nicht zu erreichen. Die professionellen ehrenamtlichen Ersthelfer übernahmen die Gebietsabsicherung, betreuten die Menschen vor Ort, versorgten sie, gaben Nahrung und Getränke aus. Helferinnen und Helfer standen an wichtigen Stellen als Ansprechpartner bereit und übernahmen die Wundversorgung der Menschen. Pflaster und Verbandsmaterial waren vor Ort nicht mehr vorhanden. Neben einem Team aus Winnenden waren zwei Helfer aus Sulzbach an der Murr in die kräftezehrende Evakuierung eines Altenheims involviert.

Das Erdgeschoss war überschwemmt. Es galt, gemeinsam mit Feuerwehr und THW die Bewohner aus dem ersten und zweiten Stock zu evakuieren – um 2 Uhr nachts, bei Starkregen und ohne Strom. „Wir waren mittendrin“, schildert Rettungshelferin Isabell Hoffmann. „Die Bewohner wurden mit Radlader aus dem Gebäude geholt.“ Das DRK-Team, ein Arzt und eine examinierte Altenpflegerin aus dem Rems-Murr-Kreis, hatte eine wichtige Aufgabe. In vier Stunden haben sie mehr als 100 Menschen ausgemacht, die mit den Krankentransportwagen auf nahe gelegene Notunterkünfte verteilt werden mussten. Im Anschluss kamen auch Kräfte zum Einsatz, die auf Maßnahmen der psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) spezialisiert sind. crs

Spenden werden erbeten

Das DRK Deutschland bittet weiterhin um Spenden, damit die Betroffenen auch nach der akuten Soforthilfe eine umfassende Hilfe für Wiederaufbau und Rehabilitation erhalten können.

IBAN: DE63370205000005023307

BIC: BFSWDE33XXX

Stichwort: Hochwasser

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Erstellt:
28. August 2021, 06:00 Uhr

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