Fertigstellung der Pipeline Nord Stream 2 verschiebt sich

dpa Lubmin. Die Inbetriebnahme der Ostseepipeline Nord Stream 2 verzögert sich. Ursprünglich sollte zum Jahresende das erste russische Erdgas strömen.

Ein Arbeiter steht auf der Baustelle der Ostseepipeline Nord Stream 2 an der Molchempfangsstation. Ursprünglich sollte die Pipeline für Erdgas aus Russland Ende dieses Jahres in Betrieb gehen. Foto: Stefan Sauer/dpa-Zentralbild/dpa

Ein Arbeiter steht auf der Baustelle der Ostseepipeline Nord Stream 2 an der Molchempfangsstation. Ursprünglich sollte die Pipeline für Erdgas aus Russland Ende dieses Jahres in Betrieb gehen. Foto: Stefan Sauer/dpa-Zentralbild/dpa

„Wir haben geplant, das Projekt in den nächsten Monaten im Einklang mit allen rechtlichen und technischen Vorgaben abzuschließen“, teilte das Unternehmen mit.

Ein Zeitpunkt für die Fertigstellung könne aufgrund des Wetters nicht genannt werden. Zuvor hatte der Sender NDR 1 Radio MV über die Verzögerung berichtet.

Bislang wurden den Angaben zufolge mehr als 2100 Kilometer des Doppelstrangs in der Ostsee verlegt, rund 300 Kilometer fehlen noch. Durch die doppelsträngige Leitung soll Erdgas aus Russland über mehr als 1200 Kilometer zu den europäischen Verbrauchern transportiert werden. Pro Jahr sollen bis zu 55 Milliarden Kubikmeter russisches Erdgas die Pipeline nach Europa passieren - noch einmal so viel wie durch Nord Stream 1.

Befürworter des Projekts argumentieren, die Leitung sei notwendig, weil die Eigenproduktion an Erdgas in Europa bis 2035 deutlich zurückgehen, der Bedarf aber annähernd gleich bleiben werde. Kritiker betonen dagegen unter anderem, dass Nord Stream 2 den EU-Binnenmarkt bedrohe sowie Milliardeneinnahmen der Ukraine als Transitland für russisches Gas gefährde. Etliche EU-Länder und auch die USA lehnen das Projekt ab.

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Erstellt:
9. Dezember 2019, 13:35 Uhr

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