SC Freiburg: Wer ersetzt Waldschmidt und Co.?

dpa/lsw Freiburg. Nach dem Abschied zahlreicher Leistungsträger steht der SC Freiburg vor einer ungewissen Saison. Trotzdem geht der Sport-Club als klarer Favorit ins Pokalduell mit dem SV Waldhof Mannheim.

Der Freiburger Trainer Christian Streich steht vor der Trainerbank. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa/Archivbild

Der Freiburger Trainer Christian Streich steht vor der Trainerbank. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa/Archivbild

Richtige Derby-Atmosphäre kommt bei Christian Streich nicht auf. Wie auch? Gerade mal 460 Zuschauer werden am Sonntag (18.30 Uhr) dabei sein, wenn der Trainer mit dem SC Freiburg in der ersten Pokalrunde beim SV Waldhof Mannheim antritt. Dass dagegen in anderen Bundesländern schon wieder bis zu 7500 Fans zugelassen sind, kritisiert der 55-Jährige nicht. „Ich kann das nachvollziehen, man muss je nach Gebiet darauf schauen“, sagte der SC-Coach. „Wenn es woanders gut klappt, bin ich total froh.“ An der Ausgangslage ändert die Zuschauerzahl ohnehin nichts: Freiburg ist beim Drittligisten klarer Favorit.

Das ändert sich auch nicht dadurch, dass die Breisgauer im Sommer die Nationalspieler Luca Waldschmidt und Robin Koch sowie Stammtorhüter Alexander Schwolow verloren haben. Die drei Leistungsträger, die den Verein verlassen haben, wurden noch nicht alle adäquat ersetzt. Streich wird also in Mannheim noch nicht den Kader zusammen haben, wie er ihn sich für den Rest der Saison vorstellt.

„Es ist positiv, dass wir gewisse Einnahmen tätigen konnten, aber wir verlieren Qualität“, hatte Streich bereits im Trainingslager gesagt. Geschätzte 36 Millionen Euro hat der Sport-Club durch die Transfers von Schwolow (Hertha BSC), Koch (Leeds United) und Waldschmidt (Benfica Lissabon) eingenommen, nur einen kleinen Teil davon hat er wieder ausgegeben. Knapp vier Millionen Euro kostete Stürmer Ermedin Demirovic, der zuletzt von Alaves an den FC St. Gallen ausgeliehen war. Für Mittelfeldspieler Guus Til wird bislang nur eine Leihgebühr von knapp einer Millionen Euro an Spartak Moskau fällig und Torhüter Benjamin Uphoff kam ablösefrei vom Karlsruher SC.

Mittelfeldspieler Til ist noch im Aufbautraining nach einer Bänderverletzung und wird in Mannheim noch nicht dabei sein. „Wir wollen unbedingt im Mittelfeld noch jemand dazu haben, das ist allen klar“, erklärte Streich, der für die kommenden Tage mit einem weiteren Neuzugang für diese Position rechnet. „Aber ich bin sehr zufrieden mit der Mannschaft, wie sie trainiert“, fügte er hinzu. Am Sonntag soll das Team beim SV Waldhof zeigen, „dass wir in einer höheren Klasse spielen“ – und das möglichst schon in der regulären Spielzeit und nicht wie in den vergangenen beiden Jahren erst in Verlängerung beziehungsweise im Elfmeterschießen.

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Erstellt:
11. September 2020, 13:24 Uhr

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