Grün-Gelb im Ländle? Theurer flirtet mit Kretschmann
dpa/lsw Stuttgart. Grün-Schwarz regiert in Baden-Württemberg seit drei Jahren und vieles deutet darauf hin, dass es so bleiben könnte nach der nächsten Wahl. Eine neue Farbe bringt FDP-Chef Theurer ins Spiel. Er meint, die Grünen könnten ja auch mit den Liberalen in Gespräch kommen.
Michael Theurer, Landesvorsitzender der FDP in Baden-Württemberg. Foto: Bernd Weissbrod
FDP-Landeschef Michael Theurer zeigt sich offen für eine von Winfried Kretschmann (Grüne) geführte Koalition in Baden-Württemberg ab 2021. Er sehe die Chance für eine „Reformkoalition“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur - unter der Voraussetzung der Technologieoffenheit bei der Entwicklung klimafreundlicher Antriebe. Grünen-Politiker hätten sich vor kurzem dafür ausgesprochen. „Wenn sich dieser Trend verfestigen würde bei den Bundes-Grünen und auch bei den Landesgruppen, dann könnte das für uns Anknüpfungspunkt sein, auch in Baden-Württemberg eine entsprechende Mehrheit zu bilden.“ Theurer warnt vor einer einseitigen Konzentration auf batteriebetriebene Elektroautos und wirbt für die Brennstoffzelle.
Theurer rechnet mit kräftigen Zugewinnen für die Grünen in Baden-Württemberg bei der Wahl 2021. „Ich glaube wenn der Kretschmann nochmal antritt, ziehen die Grünen nach oben ab“, sagte Theurer. „Die liegen ja jetzt schon um die 30 Prozent, dann ziehen die eher Richtung 40.“ Die FDP liege bei 10 Prozent und könne noch zulegen im Südwesten. „Und plötzlich - mit ein bisschen Fantasie jedenfalls - ist es nicht mehr ausgeschlossen oder würde es mich jedenfalls nicht wundern, wenn am Ende sogar Grün-Gelb möglich wäre.“ Kretschmann hat sich noch nicht entschieden, ob er 2021 erneut kandidiert.
