Hauptweg sanieren, Urnenstelen errichten

Friedhof in Grab: Neue Bestattungsformen und barrierefreie Toilette  –  Gemeinderat Großerlach befürwortet vorgelegte Planung

Der Friedhof in Grab ist in die Jahre gekommen, Handlungsbedarf besteht. Die Erdbestattung ist zwar immer noch die übliche Bestattungsform, dennoch ist die Nachfrage nach Alternativen groß. Deshalb hat sich jetzt die Großerlacher Gemeindeverwaltung mit dem Thema auseinandergesetzt und in der jüngsten Sitzung die Planungen vorgelegt.

Diese Illustration von Silke Rieger zeigt, wie der umgestaltete Platz mit den Urnenstelen zukünftig aussehen könnte.

Diese Illustration von Silke Rieger zeigt, wie der umgestaltete Platz mit den Urnenstelen zukünftig aussehen könnte.

Von Yvonne Weirauch

GROSSERLACH. Aus Vorjahren stehen Restmittel von 14000 Euro zur Verfügung – diese waren dafür eingeplant, den alten Baumwurzelstumpf zu entfernen und die dort installierte Wasserentnahmestelle zu sanieren. Zwischenzeitlich wurde dies zum Anlass genommen, an diesem Standort die Arbeiten zugleich vorbereitend für die Installation neuer Bestattungsformen zu nutzen und zumindest im Verlauf des dortigen Abschnitts auch den durch Wurzeleinwuchs massiv beschädigten Hauptweg zu sanieren. „Wir möchten das im Gremium besprechen, sodass dann der Ortschaftsrat handeln kann“, so Bürgermeister Christoph Jäger.

Kosten übersteigen

angedachten Ansatz

Der von der beauftragten Landschaftsplanerin Silke Rieger erstellte Entwurf wurde dem Gemeinderat präsentiert. Danach sollen im freien Gräberfeld an der Wasserentnahmestelle zunächst zwei Urnenstelen nebst Nachbestattungspoller und eventuell ein Baumgrabfeld installiert werden.

Jäger gibt offen zu: „Die Kosten dieser deutlich erweiterten Maßnahme übersteigen den ursprünglich angedachten Ansatz natürlich deutlich.“ Inklusive Bepflanzung, Platzgestaltung und Sanierung des Wegabschnitts und der Wasserentnahmestelle wurden die Gesamtkosten auf rund 41000 Euro errechnet.

Hans Wohlfarth (FWV) lobte den Entwurf: „Das ist sinnvoll, denn die Nachfrage ist da.“ Die Friedhöfe sollten allgemein einheitlich gestaltet sein. Markus Zick (UL) stimmte dem zu. Nach der Aussegnungshalle in Großerlach sollen auch die anderen Friedhöfe, soweit realisierbar, barrierefrei umgestaltet werden. In Zusammenhang mit dem Wanderbotschafterprojekt des Naturparks, der Leader-Region und dem Landesprojekt „Toilette für alle“ ergaben sich außerdem attraktive Fördermöglichkeiten für den Standort Grab. Für das Vorhaben wurde ein Mittelansatz von 30000 Euro eingeplant, nebst einer Refinanzierung über Zuschüsse (18000 Euro).

Die vom Architekturbüro Ettle erstellte Kostenberechnung beläuft sich laut Jäger inklusive Nebenkosten und Ausstattung auf 42000 Euro, wobei hierbei ein höheres Ausstattungsniveau als ursprünglich vorgesehen zu Buche schlägt (Lifter und Liege).

Diesen Mehrkosten stehe jedoch auch eine höhere Zuwendungssumme gegenüber. Der Förderbescheid aus dem Programm „Toilette für alle“ in Höhe von 7083 Euro für die Ausstattung liegt vor. Auch für den Leader-Antrag (16680 Euro) gibt es eine positive Entscheidung, der förmliche Bescheid steht noch aus. Für die Gesamtmaßnahme (Platzanlage mit neuen Bestattungsformen und barrierefreies WC) werden daher Gesamtkosten von rund 83000 Euro erwartet. Dem stehen zur Refinanzierung Einnahmen aus Zuwendungen in Höhe von rund 24000 Euro gegenüber. Im Haushaltsplan stehen in Summe 44000 Euro zur Verfügung.

Jäger: „Die Überschreitung der eingeplanten Ausgabenansätze ist jedoch durch erhebliche Mehrleistungen begründet und kann durch Einsparungen oder Verschiebungen in anderen Haushaltsbereichen gedeckt werden.“ Der Gemeinderat begrüßte einhellig die vorgelegten Planungen und beschloss die Umsetzung beider Maßnahmen in 2019. Die Festlegung der endgültigen Gestaltung wird dem Ortschaftsrat zur Entscheidung überlassen.

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Erstellt:
18. Mai 2019, 11:30 Uhr

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