Hongkonger Aktivist Joshua Wong auf dem Weg nach Deutschland

dpa Hongkong. Der 22 Jahre alte Demokratie-Kämpfer war auf dem Weg nach Berlin, als ihn Polizisten am Hongkonger Flughafen festnahmen. In der Finanzmetropole kam es am Samstag und Sonntag zu neuen Protesten und Ausschreitungen.

Joshua Wong (l) und Agnes Chow wird vorgeworfen, andere zur Teilnahme an einer illegalen Versammlung in Hongkong am 21. Juni animiert und selbst daran teilgenommen zu haben. Foto: Kin Cheung/AP

Joshua Wong (l) und Agnes Chow wird vorgeworfen, andere zur Teilnahme an einer illegalen Versammlung in Hongkong am 21. Juni animiert und selbst daran teilgenommen zu haben. Foto: Kin Cheung/AP

Der bekannte Hongkonger Aktivst Joshua Wong ist wieder auf freiem Fuß und in einem Flugzeug auf dem Weg nach Deutschland. Das bestätigte der 22-Jährige am Montag der Deutschen Presse-Agentur.

Wong war am Sonntagmorgen vor seiner geplanten Abreise am Hongkonger Flughafen festgenommen worden. Ihm wurde demnach vorgeworfen, seine Kautionsbedingungen verletzt zu haben.

„Es war unnötig, dass sie mich für 24 Stunden festgehalten haben“, sagte Wong. „Sie hätten mich schon gestern Nachmittag entlassen können.“ Der junge Demokratie-Kämpfer ist auf dem Weg nach Deutschland, wo er am Montagabend zu einem von der „Bild“-Zeitung organisierten Fest im Dachgarten-Restaurant des Bundestags erwartet wird.

Außenminister Heiko Maas (SPD) sprach von einem gutem Signal, dass Wong wieder auf freiem Fuß sei. „Das Recht auf freie Meinungsäußerung ist ein fundamentales Prinzip. Es darf keinen Einschränkungen unterliegen“, twitterte er.

Wong war bereits Ende August für einige Stunden festgenommen und auf Kaution wieder entlassen worden. Ihm wie seiner Mitstreiterin Agnes Chow wurde vorgeworfen, andere zur Teilnahme an einer illegalen Versammlung in der chinesischen Sonderverwaltungszone am 21. Juni animiert und selbst daran teilgenommen zu haben. Wong muss sich auch für die Organisation der Demonstration verantworten.

Seit dem 9. Juni kommt es in der Finanzmetropole immer wieder zu Protesten, die oft mit Zusammenstößen zwischen einem kleinen Teil der Demonstranten und der Polizei enden. Die Protestbewegung befürchtet steigenden Einfluss der chinesischen Regierung auf Hongkong. Auch fordern die Demonstranten eine unabhängige Untersuchung der Polizeigewalt bei den Protesten.

Zum Artikel

Erstellt:
9. September 2019, 12:03 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen