Idealer Freibadsommer mit vielen Gästen

Temperaturen von fast konstant über 30 Grad in diesem Supersommer ließen die Wasserratten in die Freibäder strömen. Coronabeschränkungen gab es keine. In Murrhardt spricht Bürgermeister Armin Mößner gar von höchsten Besucherzahlen seit dem Hitzesommer 2003.

Fröhliches Ausbaden mit Aufblastieren und anderen Aufblasobjekten zum Saisonende im „Bädle“ in Erbstetten am vergangenen Wochenende. Foto: Jörg Fiedler

© Jörg Fiedler

Fröhliches Ausbaden mit Aufblastieren und anderen Aufblasobjekten zum Saisonende im „Bädle“ in Erbstetten am vergangenen Wochenende. Foto: Jörg Fiedler

Von Ingrid Knack

Rems-Murr. Die Freibadsaison ist am vergangenen Wochenende in Backnang und Murrhardt zu Ende gegangen, in Erbstetten gab es einen zusätzlichen Badetag am Montag, dann war auch dort Schluss. In Oppenweiler ist das Mineralfreibad noch bis 18. September geöffnet. Der Sommer 2022 war geprägt durch viel Sonne, viele Hitzetage und eine stabile Wetterlage. Das schlägt sich auch in den Besucherzahlen nieder.

In Backnang endete die Freibadsaison am vergangenen Wochenende. Wegen des schlechten Wetters wurde das zunächst angekündigte „Summer Slide Out“ abgesagt. Das Finale im Mineralfreibad Wonnemar bestritten nun die Wasserballer und Volleyballer beim Ballsportevent im Rahmen der Feierlichkeiten zum 175.+1 Geburtstag der TSG Backnang 1846. Erleben können Kulturfans in nächster Zukunft noch Veranstaltungen der Backnanger Bäderbühne.

Wie die Freibadsaison gelaufen ist, darüber geben die Backnanger Wonnemar-Verantwortlichen keine Auskünfte.

In Oppenweiler rechnet Kämmerin Marisa Littmann in dieser Freibadsaison, die am 7. Mai begonnen hat und am Sonntag endet, mit um die 65000 Besuchern. 2021 waren es noch rund 23500 Besucher. Im zweiten Coronajahr konnten die Badegäste nur online sogenannte Zeitfenster buchen. Zum Ende der Badesaison 2022 am 18. September gibt es einen Stehempfang und eine Abschlussrede, die Bürgermeister Bernhard Bühler halten wird. In der Zeit danach macht Schwimmmeister Maidan Walerij das Bad winterfest: Die Technik gilt es beispielsweise zu warten, die Grünflächen zu pflegen und Material für die nächste Saison zu bestellen. „Und was anstehen wird, ist, dass man sich Gedanken über die Rutsche macht“, sagt Littmann. Dabei gehe es um eine Reparatur oder um eine Erneuerung. Während der Badesaison wurde der Schwimmmeister wieder von Mitgliedern der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) unterstützt. „Es hat super geklappt, wir sind froh, dass wir sie haben. Es war optimal“, versichert Littmann.

In Erbstetten wurden zwischen 14. Mai und 11. September rund 48000 „Bädles“-Besucher gezählt. Im Jahr davor waren es zirka 20000 Besucher. Dies lässt Bauamtsleiterin Ursula Maierhöfer auf Anfrage wissen. 2022 war die erste Saison ohne Coronabeschränkungen nach der Sanierung des Freibads. Mit einem sogenannten Ausbaden unter Federführung des Freibadfördervereins ging der Freibadsommer in Erbstetten zu Ende. Danach wird Bademeister Uwe Meyners das „Bädle“ winterhart machen. In Erbstetten stellt übrigens nicht die DLRG zusätzliche Aufsichten, vielmehr unterstützen Rettungsschwimmer vom Förderverein Freibad Erbstetten den Schwimmmeister. „Sie haben extra den Rettungsschwimmer gemacht“, mit diesen Worten unterstreicht Maierhöfer das überwältigende Engagement der Vereinsmitglieder für das Familienbädle in der rund 3700-Seelen-Gemeinde Burgstetten. Und sie schiebt nach: „Die Zusammenarbeit mit dem Förderverein ist traumhaft.“ Es gab übrigens wegen des schönen Wetters noch am Montag, 12. September, einen Zugabetag. Das Freibad war von 10 bis 19 geöffnet, bei einer Wassertemperatur von 20,2 Grad um 9 Uhr.

In Murrhardt kamen zwischen 14. Mai und Ende August nach Aussagen von Bürgermeister Armin Mößner rund 58800 Besucher ins Freibad. „Das heißt, bis Saisonende werden es knapp über 60000 sein. Das ist deutlich die höchste Besucherzahl seit dem Hitzesommer 2003 mit damals 96722 Besuchern. Zwischen 2004 und 2021 pendelten die Besucherzahlen zwischen 30000 und knapp über 50000.“ Im Sommer 2021 verhagelte dagegen nicht nur Corona die Saison, sondern auch das durchwachsene Sommerwetter. Saisonstart war in Murrhardt denn auch vier Wochen später als sonst, insgesamt wurden zum Ende der Saison im vergangenen Jahr 33290 Badegäste gezählt. Interessant dabei ist aber: „Im Jahr 2014 waren es bei einem schlechten Sommer mit 31062 Gästen noch weniger. Die Coronavorgaben haben sich in Murrhardt nur geringfügig auf die Besucherzahl ausgewirkt“, so Mößner. In Murrhardt war der letzte Öffnungstag der 11. September. Alle Besucher hatten freien Eintritt. Doch es gibt noch einen Termin: Am Sonntag, 25. September, lädt der Förderverein zwischen 12 und 16 Uhr wieder zum Hundebadetag ein.

In Murrhardt stehen in Zusammenhang mit dem Freibad nach den Worten Mößners seit einigen Jahren zwei Vollzeitstellen im Stellenplan, die aber selten komplett besetzt waren. „Unser Betriebsleiter im Bad ist seit zwei Jahren Jürgen Reuß. Soweit wir freie Kapazitäten bei unserem Fachpersonal haben, kann dieses im Winter in den umliegenden Hallenbädern – insbesondere in Gschwend oder Schwäbisch Hall – eingesetzt werden.“

Mit der Auflösung der DLRG-Ortsgruppe Murrhardt 2014 fielen auch die Aufsichtsstunden oder Schwimmkurse vonseiten der DLRG ins Wasser. Der Bürgermeister: „Es ist glücklicherweise in den vergangenen Jahren immer wieder gelungen, genügend Rettungsschwimmer für die Badeaufsicht zu finden. Wer an einer Ausbildung zum Rettungsschwimmer – unabhängig von Winter oder Sommer – Interesse hat, kann sich jederzeit über die Stadtwerke an unseren Betriebsleiter Jürgen Reuß wenden.“

Auch dieses Jahr stünden bis zum Beginn der Saison 2023 Umbauarbeiten im Freibad an, informiert Rainer Braulik, Geschäftsführer der Stadtwerke Murrhardt. „Mit Unterstützung des Förderprogramms Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum können die Betonsanierung des Hauptbeckens sowie eine Erweiterung und Erneuerung des Kleinkinderbereichs realisiert werden.“

Der Heckenschnitt, zu dem der Förderverein Freibad Murrhard alljährlich ehrenamtliche Helfer einlädt, ist für Samstag, 17. September, ab 9.30 Uhr geplant. Neue Helfer sind willkommen.

Zum Artikel

Erstellt:
14. September 2022, 06:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Lesen Sie jetzt!

Stadt & Kreis

Gesellinnen und Gesellen im Rems-Murr-Kreis werden ausgezeichnet

In dieser Woche hat die Lossprechungsfeier der Kreishandwerkerschaft Rems-Murr stattgefunden. In der Barbara-Künkelin-Halle in Schorndorf sind bei dieser Gelegenheit auch die Auszeichnungen an die besten Junghandwerkerinnen und Junghandwerker verliehen worden.

Stadt & Kreis

Das Bildhafte der Kinderkreuzwege spricht Kinder im Herzen an

Viele Kirchengemeinden im Raum Backnang organisieren Kinderkreuzwege und versuchen so, die Leidensgeschichte Jesu auf kindgerechte Art und Weise zu vermitteln. Der Schwerpunkt der Verkündigung liegt dabei nicht auf der grausamen Passion, sondern auf der frohen Osterbotschaft.

Maria Török ist eine von über 100 Pflegekräften im Staigacker. Sie kümmert sich liebevoll und gern um die Bewohner. Foto: Alexander Becher
Top

Stadt & Kreis

Personalnotstand setzt Pflegeheimen im Raum Backnang zu

Weil offene Stellen nur schwer besetzt werden können oder Pflegekräfte krankheitsbedingt ausfallen, kommt es in Pflegeeinrichtungen immer wieder zu Personalengpässen. Trotzdem muss die Versorgung weiterlaufen. Heime greifen deshalb auf Zeitarbeitsfirmen oder Springer zurück.