In Allmersbach wird ein neuer Kindergarten gebaut

Für den Standort der dritten Betreuungseinrichtung der Gemeinde Allmersbach im Tal wurde eine von vier Alternativen nun festgelegt.

Im Bereich Bildäcker neben dem Sportplatz nahe dem Netto-Markt wird der neue Kindergarten der Gemeinde Allmersbach im Tal entstehen. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Im Bereich Bildäcker neben dem Sportplatz nahe dem Netto-Markt wird der neue Kindergarten der Gemeinde Allmersbach im Tal entstehen. Foto: Alexander Becher

Von Bernhard Romanowski

Allmersbach im Tal. Der Allmersbacher Gemeinderat hat es sich nicht einfach gemacht. Die Frage, welche der vier Alternativen – Reutle, Bildäcker, Feuerwehrhaus, und Mozartweg – letztlich als Standort für den dritten Kindergarten der Kommune infrage kommt, wurde in dem Gremium intensiv diskutiert. Es gab sogar eine Sitzungsunterbrechung, damit die beiden Fraktionen, UVW und NLAH, sich noch einmal beraten konnten, nachdem zwei Standorte schon aus der engeren Wahl gefallen waren. Zu guter Letzt machte der Standort Bildäcker am nördlichen Ortsrand von Allmersbach im Tal das Rennen.

Schon die von der Gemeindeverwaltung beauftragten Voruntersuchungen durch das Büro Roosplan wiesen gute Voraussetzungen für den Bereich Bildäcker auf. „Die Errichtung einer weiteren Kita an der Sportanlage Bildäcker ist aufgrund des Raumangebots, der Freiraumverfügbarkeit und der planerischen Gestaltungsmöglichkeiten des Gebäudes und der Außenspielbereiche aus städtebaulicher Sicht empfehlenswert“, heißt es in der Stellungnahme von Roosplan. Die Standorte Feuerwehr, Bildäcker und Mozartweg waren zudem gemeinsam von der Gemeindeverwaltung und der Fachberaterin des Evangelischen Landesverbandes Tageseinrichtungen für Kinder in Württemberg e.V. begutachtet worden. Zum Standort Mozartweg, wo sich das Kinderhaus befindet, hatte dessen Leiterin Dagmar Sachs eine Stellungnahme eingereicht. Mit Blick auf die Verkehrssituation schrieb sie, dass es morgens und mittags zu erheblichen Verkehrsbehinderungen auf der Allmersbacher Straße kommen werde, wenn dort ein weiterer Kindergarten gebaut wird. „Eltern bringen beziehungsweise holen ihre Kinder – und dies dann aus zwei Einrichtungen“, mahnte Sachs. Der Parkplatz müsste ihrer Meinung nach dann auch um ein Vielfaches erweitert werden, damit das Personal und die Eltern parken können. In direkter Nachbarschaft käme es wahrscheinlich auch häufiger dazu, dass die Einrichtungen seitens der Eltern gegeneinander ausgespielt würden, befürchtet Sachs. Und sie erinnert: „Es gab schon beim Bau unseres Kinderhauses große Vorbehalte aus der Nachbarschaft.“

Der geplante Standort hat auch Vorteile

Der Standort im Bildäcker hat jedenfalls den Vorteil, dass er gut mit dem Auto erreichbar ist und man öffentliche Verkehrsmittel in unmittelbarer Nähe findet. Das Grundstück ist im Eigentum der Gemeinde und der Standort ist ausreichend groß – die Raumgestaltung ist daher frei umsetzbar. „Erweiterungspotenzial in der Zukunft möglich“, so formulierte es die Gemeindeverwaltung im Vorfeld der Entscheidung für diesen Standort. Eine inhaltliche Anbindung an das Thema Sport und Sportverein wäre gegebenenfalls auch möglich. Parkplätze sind bereits vorhanden, sodass keine zusätzliche Versiegelung von Flächen notwendig wird. Von Auswirkungen auf die Nachbarschaft durch Geräuschbelästigungen oder hohen Parkdruck ist laut Verwaltung auch nicht auszugehen. Dort ist zudem kein gesondertes Bebauungsplanverfahren notwendig, was einen Zeitvorteil für die Umsetzung des Projekts schafft.

Nachteilig ist allenfalls, dass der Standort sich am Ortsrand von Allmersbach befindet. Dem Lärmpegel durch die L1080 soll durch entsprechende Fenster und Isolierung, eventuell durch eine Lärmschutzwand begegnet werden, wie Bürgermeisterin Patrizia Rall im Gespräch mit unserer Zeitung sagte. Da die Querung der Backnanger Straße wegen des Durchgangsverkehrs für kleine Kinder schwierig ist, hat die Verwaltung beantragt, auf Höhe des Fußwegs unterhalb der Bushaltestelle Lindenstraße/Ulmenweg einen Fußgängerüberweg mit Lichtsignalanlage zu errichten.

Nicht so einfach lösen lässt sich indessen die Personalfrage für die künftige Kita. Es herrscht akuter Mangel an Kräften. Mancherorts gibt es bereits Einrichtungen, die aufgrund fehlenden Personals nur verringerte Öffnungszeiten anbieten können. Rall: „Zudem gilt ab 2023 ein Rechtsanspruch auf Kernzeitbetreuung. Das wird eine Herausforderung.“

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Erstellt:
28. Juni 2022, 11:00 Uhr

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