In jedem Ortsteil wird eine Haltestelle umgebaut

Der Aspacher Gemeinderat beschließt einen Planungsentwurf für die Reihenfolge der Vorhaben.

Auch in Aspach müssen die Bushaltestellen barrierefrei umgebaut werden. Symbolfoto: A. Becher

© Pressefotografie Alexander Beche

Auch in Aspach müssen die Bushaltestellen barrierefrei umgebaut werden. Symbolfoto: A. Becher

Von Lorena Greppo

ASPACH. Wie die meisten Kommunen muss sich auch die Gemeinde Aspach damit befassen, wie sie ihre Bushaltestellen barrierefrei umgebaut bekommt. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats hat Sachgebietsleiterin Anna Seitz hierzu einen Planungsentwurf vorgestellt, der gemeinsam mit dem Backnanger Ingenieurbüro Frank ausgearbeitet wurde. Die Zeit dränge, nicht nur weil gemäß dem Personenbeförderungsgesetz eine vollständige Barrierefreiheit bis Anfang kommenden Jahres erreicht werden soll. Da der Nahverkehrsplan fortgeschrieben wird, müssen sich die betroffenen Gemeinden zeitnah dazu äußern. Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit habe man pro Teilort nur eine Haltestelle zum Umbau vorgesehen, erklärte Seitz.

Außerplanmäßig schlage die Verwaltung vor, noch im laufenden Jahr die Bushaltestelle Sonnenhof Kleinaspach in beide Richtungen umzubauen. Hintergrund ist, dass das Regierungspräsidium (RP) Stuttgart an jener Stelle plant, die Asphaltdecke zu erneuern. „Das würde sich anbieten, wenn wir das verbinden“, befand Seitz. Nachteil wäre dabei, dass bei außerplanmäßigen Maßnahmen nicht mit Zuschüssen gerechnet werden könne. 78000 Euro würden an Kosten anfallen.

Eine der am meisten frequentierten Haltestellen, Großaspach Klöpferbach, solle im kommenden Jahr folgen. Hier sei die Zustimmung der Eigentümer noch einzuholen, deren Privateinfahrten davon berührt werden. 118000 Euro würde dies die Gemeinde kosten, allerdings könne man mit Zuschüssen in Höhe von 25000 Euro rechnen. Im selben Jahr solle auch die im gleichen Maße förderfähige Bushaltestelle Allmersbach am Weinberg umgebaut werden, mit Kosten von etwa 100000 Euro. Im Jahr 2023 sollen für 118000 Euro die Haltestellen Rietenau umgebaut werden. Dafür könne man Zuschüsse in Höhe von 32500 Euro bekommen. Auch sie sind förderfähig. 2024 sei dann die Haltestelle Großaspach Forstboden (Kosten 65000 Euro, Förderung 25000 Euro) an der Reihe, genauso wie Kleinaspach Schafhaus (Kosten 52000 Euro, Förderung 20000 Euro), allerdings nur in Richtung Ortsmitte. Der Umbau sei hier relativ einfach umsetzbar, da ein Hochbord vorhanden sei.

Die vorgeschlagene Reihenfolge und Auswahl wurde im Gremium durchaus kontrovers diskutiert. Vor allem dass Kleinaspach Schafhaus nur in die eine Richtung barrierefrei gestaltet werden soll, fiel den Gemeinderäten negativ auf. Wolfgang Schopf (SPD/Aspacher Demokraten) und Andrea Schick (CDU/Bürgerliche Liste) verwiesen auf den Parkplatz, den viele Fahrgäste des ÖPNV nutzten, um ihr Auto abzustellen. An dieser Stelle sei gerade die andere Fahrtrichtung für Menschen mit Mobilitätseinschränkung interessant. Man könne auch beide Richtungen in die Planung aufnehmen, lenkte Seitz ein – ein Vorschlag, den das Gremium gerne annahm.

Synergieeffekte durch Asphaltarbeiten nutzen.

Schopf bemängelte zudem, dass die Haltestelle Sonnenhof so rasch umgebaut werden muss. Ihm sei es lieber, dieses Vorhaben zu verschieben, denn dann könne die Gemeinde auch auf Zuschüsse hoffen. Dass dieser Standort so früh angegangen werden soll, liege an den Arbeiten des RP, betonte Bürgermeisterin Sabine Welte-Hauff. „Diesen Synergieeffekt sollten wir mitnehmen.“ Sie verwies auch auf die Außenwirkung: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir ungeschoren bei den Bürgern davonkommen, wenn wir die neu gemachte Straße ein Jahr später wieder aufreißen.“

Dass der SPD-Gemeinderat gerade diese Haltestelle aus dem Programm nehmen wollte, verwunderte die Bürgermeisterin auch aus einem anderen Grund sehr: „Wir waren uns einig, dass wir die Busverbindung nach Großbottwar und Oberstenfeld forcieren wollen.“ Die Haltestelle am Sonnenhof Kleinaspach sei dafür prädestiniert. Andrea Schünzel (SPD) wies zudem darauf hin, dass genau in diesem Bereich ein Kind wohnhaft sei, das auf den Rollstuhl angewiesen ist und schließlich zur Schule wolle. Sie plädiere daher stark dafür, den Sonnenhof nicht rauszunehmen. „Das ist heute noch kein Grundsatzbeschluss“, beruhigte die Bürgermeisterin. Änderungen seien immer noch möglich.

Markus Kälber (FWA) regte an, beim Bauhof anzufragen, ob sie sich zutrauen, die Umbauarbeiten in Eigenregie zu leisten und so Kosten zu sparen. Welte-Hauff zeigte sich skeptisch, versprach aber, das zu prüfen.

Schlussendlich beschloss der Gemeinderat den Planungsentwurf mit der Änderung, die Haltestelle Schafhaus in beide Fahrtrichtungen im Jahr 2025 auszubauen, einstimmig.

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Erstellt:
1. März 2021, 06:00 Uhr

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