Internationales Betrügernetzwerk richtet Millionenschaden an

dpa/lby Neu-Ulm. Eine internationale Betrügerbande soll Unternehmen um mehrere Millionen Euro geprellt haben. Bei einer Razzia seien mehrere Verdächtige festgenommen worden, berichtete das Polizeipräsidium Schwaben am Dienstag.

Handschellen liegen auf einem Tisch. Foto: Armin Weigel/dpa/Symbolbild

Handschellen liegen auf einem Tisch. Foto: Armin Weigel/dpa/Symbolbild

Die Bande soll bei den betrogenen Unternehmen teure Elektrogeräte bestellt haben, um die Lieferungen dann abzufangen und die Ware weiterzuverkaufen. Bei den Lieferanten hatten sich die Betrüger als real existierende Großkunden der jeweiligen Unternehmen ausgegeben, um den Versand der hochwertigen Ware zu veranlassen.

Da auch ein Unternehmen aus Schwaben betroffen ist, das um etwa 175 000 Euro geschädigt worden sein soll, hatte die Kriminalpolizei in Neu-Ulm die Ermittlungen aufgenommen. Dabei stellte sich heraus, dass auch noch weitere Betriebe im In- und Ausland betroffen sind. Neben den bayerischen Kripobeamte ermitteln deshalb auch Kollegen in Belgien und Frankreich.

„Die Bande hat in einem sehr hohen Grad professionell gearbeitet“, sagte Polizeisprecher Dominic Geißler. So seien die Pakete mit den erbeuteten Waren mehrfach umgeleitet worden, um eine Nachverfolgung unmöglich zu machen. „Die sichergestellten Beweismittel erhärten den Verdacht aus den bisherigen Ermittlungen, wonach die maßgeblichen Organisatoren der Bande in Westafrika vermutet werden“, teilte die Polizei mit. Die Ermittler hoffen nun, mit Hilfe von Interpol an den Kopf des Betrugsnetzwerks zu kommen.

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Erstellt:
23. Juni 2020, 10:55 Uhr

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