Justizministerium will zentrale Anlaufstelle für Terroropfer

dpa/lsw Stuttgart. Bei Gewaltverbrechen dreht sich die Debatte meist um die Täter. Der Schutz und die Hilfe für die Opfer bleiben oft auf der Strecke. In Zukunft sollen Betroffene besser unterstützt werden.

Guido Wolf (CDU), Justizminister in Baden-Württemberg. Foto: Bernd Weissbrod/dpa

Guido Wolf (CDU), Justizminister in Baden-Württemberg. Foto: Bernd Weissbrod/dpa

Justizminister Guido Wolf (CDU) will in Baden-Württemberg eine zentrale Anlaufstelle für Opfer von Terroranschlägen und anderen Verbrechen schaffen. Der fürchterliche Anschlag auf den Weihnachtsmarkt auf dem Breitscheidplatz in Berlin habe gezeigt, dass man in Deutschland besser auf Bedrohungen durch den Terrorismus eingestellt sein müsse, sagte Wolf am Montag in Stuttgart auf einer Fachtagung zum Opferschutz. „Mit der Einrichtung eines Opferschutzbeauftragten soll Opfern von Terroranschlägen und Großschadensereignissen eine zentrale Anlaufstelle zur Verfügung gestellt werden.“

Vorrangige Aufgabe soll die Betreuung und Beratung von Opfern, Betroffenen und Angehörigen sowie deren Vermittlung in Hilfsangebote sein. Wolf sagte, dass er zudem eine Ausweitung des Anspruchs auf psychosoziale Prozessbegleitung anstrebe - beispielsweise für Angehörige von Opfern versuchter Tötungsdelikte.

Wolf hatte bereits vor einem Jahr eine Zentralstelle für den Opferschutz gefordert. Man habe sich seitdem Strukturen in Bund und Ländern angesehen und dann Gespräche zur Ausgestaltung etwa mit Sozialministerium und Innenministerium geführt, sagte ein Ministeriumssprecher. Nun werde mit der Arbeit an der Kabinettsvorlage begonnen.

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Erstellt:
14. Oktober 2019, 12:22 Uhr

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