Kommentar: Auf drei Beinen steht man besser

Kommentar: Auf drei Beinen steht man besser

Von Tobias Peter

Berlin - Auf zwei Beinen steht man besser, lautet das Sprichwort. In der Rente sind es gleich drei. Idealerweise kann der Einzelne neben der gesetzlichen Rente auch auf eine Betriebsrente und private Vorsorge zurückgreifen. Doch das Leben ist in der Realität eben oft nicht ideal. Viele, die sich eine private Vorsorge kaum leisten können, haben auch keine betriebliche. Deshalb ist es gut, dass Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas mit einem Gesetz nun die Betriebsrenten stärken will.

Dabei geht es zentral um zwei Dinge. Erstens soll auch den Betrieben, die nicht tarifgebunden sind, erleichtert werden, Betriebsrenten anzubieten. Das ist ein gangbarer Weg, um möglichst vielen eine bessere Altersvorsorge zu ermöglichen. Das ist nur fair – und mit Blick auf das Ziel, Altersarmut zu vermeiden, ein richtiger Schritt. Zweitens geht es auch darum, höhere Renditen zu ermöglichen – wenn auch bei etwas höherem Risiko. Denn attraktiv ist die Betriebsrente für den Einzelnen nur, wenn sie die Chance bietet, einen spürbaren Unterschied zu machen. Sonst lohnt sich die Sache zu wenig.

Dass bei der Rente das zweite Bein nun etwas gestärkt wird, ändert aber nichts daran, dass das erste – die gesetzliche Rentenversicherung – offensichtlich kränkelt. Die Alterung der Gesellschaft stellt das Rentensystem vor riesige Herausforderungen. Hier darf sich die Politik nicht länger vor einer ehrlichen Diskussion und der Suche nach dauerhaft tragfähigen Lösungen drücken.

Zum Artikel

Erstellt:
23. Juli 2025, 22:08 Uhr
Aktualisiert:
24. Juli 2025, 21:56 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen