Kommentar: Ein frustrierter Donald Trump

Kommentar: Ein frustrierter Donald Trump

Von Rainer Pörtner

Donald Trump kündigt öffentlich die Verlegung von zwei Atom-U-Booten an, damit sie eine günstigere Schussposition in Richtung Russland haben. Das ist außergewöhnlich und gefährlich. Im Unterschied zu Wladimir Putin und seinen Claqueuren hatte es der US-Präsident bisher vermieden, mit dem Einsatz von Atomwaffen zu drohen.

Durchaus treffend merkt Trump in diesem Zusammenhang an: „Worte sind sehr bedeutend und können oft zu unbeabsichtigten Folgen führen.“ Das sagt er zu Recht in Richtung des früheren russischen Präsidenten Dmitri Medwedew, der seit Langem über den Einsatz von Nuklearbomben schwadroniert. Die Mahnung muss allerdings auch für Trump selbst gelten. Atomwaffen eignen sich nicht für Macho-Gehabe in sozialen Netzwerken. Die Gefahr, dass aus verantwortungslosem Gerede eine echte militärische Eskalation erwächst, ist dafür viel zu groß.

Trumps Atomdrohungen sind vor allem Ausdruck tiefer Frustration. Sein monatelanger Versuch, Putin durch großes Entgegenkommen und Schmeicheleien zu einem Kriegsende in der Ukraine zu bewegen, blieb erfolglos. Die neue US-Strategie, den Kreml mit Ultimaten und Sanktionsankündigungen zu überziehen, ist bisher genauso wirkungslos. Der Kreml ignoriert die Friedensbemühungen einfach. Und genau das kann Trump wohl am wenigsten vertragen: Nicht-Beachtung.

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Erstellt:
3. August 2025, 22:14 Uhr
Aktualisiert:
3. August 2025, 23:53 Uhr

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