Kretschmann warnt: „Nicht zu schnell und zu breit öffnen“

dpa/lsw Stuttgart. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat vor übereilten Lockerungen des Corona-Lockdowns gewarnt. Man dürfe „nicht zu schnell und nicht zu breit auf einmal öffnen“, sagte der Grünen-Politiker am Dienstagabend bei einer Veranstaltung der „Heilbronner Stimme“. „Das haben wir bei den Österreichern gesehen. Das führt zu Rückschlägen.“ Über weitere Öffnungen soll am 3. März die nächste Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) entscheiden.

Winfried Kretschmann, der Ministerpräsident von Baden-Württemberg. Foto: Marijan Murat/dpa/Archivbild

Winfried Kretschmann, der Ministerpräsident von Baden-Württemberg. Foto: Marijan Murat/dpa/Archivbild

Kretschmann sprach sich auch gegen Forderungen aus, den sogenannten Inzidenzwert nicht mehr als wichtigsten Maßstab für Corona-Maßnahmen heranzuziehen. „Die Inzidenz ist die einzige handfeste Zahl, die wir haben.“ Er erinnerte daran, dass die Gesundheitsämter nur bei 50 Infektionen auf 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen in der Lage seien, die Kontakte nachzuverfolgen. Der Regierungschef versicherte aber zugleich, man gewichte auch andere Dinge, wie etwa die Belegung der Intensivbetten.

Kretschmann zeigte Verständnis dafür, dass der Lockdown den Menschen „auf den Zeiger“ geht. „Es treten jetzt natürlich Ermüdungserscheinungen ein.“ Allerdings sei dem Virus egal, „wie wir uns fühlen“. Er appellierte an die Menschen, sich weiter diszipliniert an die Corona-Regeln zu halten: „Jetzt nicht schlappmachen zum Schluss.“

© dpa-infocom, dpa:210223-99-564068/2

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Erstellt:
23. Februar 2021, 20:16 Uhr

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