Landesbischof: Karfreitag als Feiertag schützen

dpa/lsw Stuttgart. Der Karfreitag darf nach Ansicht des evangelischen Landesbischofs Frank Otfried July als gesetzlicher Feiertag nicht in Frage gestellt werden. An diesem Tag hänge „das Gewicht der Welt“, sagte der württembergische Landesbischof in seiner Karfreitagspredigt laut Redetext. Vielen Menschen bleibe der Karfreitag fremd, manche störe er sogar. „Deshalb gibt es Jahr für Jahr die Forderungen, den gesetzlichen Schutz dieses Tages zu reduzieren und ihn eher ins Private und die persönliche Befindlichkeit zu schieben“, sagte July in seiner Predigt in der Stuttgarter Stiftskirche. „Aber das Leiden in der Welt bleibt, das können und wollen wir nicht privatisieren.“

Frank Otfried July steht in seinem Arbeitszimmer. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Archivbild

Frank Otfried July steht in seinem Arbeitszimmer. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Archivbild

Die evangelische Kirche in Baden-Württemberg hatte bereits im vergangenen Jahr empört darauf reagiert, dass die Landesregierung wegen der Corona-Krise zunächst die Öffnung von lebensnotwendigen Geschäften wie Supermärkten auch an Sonn- und Feiertagen erlaubt hatte. Nach heftiger Kritik auch der Gewerkschaften hatte sie Landesregierung dies am Karfreitag und Ostersonntag zurückgenommen.

Der Karfreitag ist ein rechtlich besonders geschützter „stiller Feiertag“, an dem die Christen des Kreuzestodes Jesu gedenken. Der Evangelischen Landeskirche in Württemberg gehören rund zwei Millionen evangelische Christen an.

© dpa-infocom, dpa:210402-99-64207/3

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Erstellt:
2. April 2021, 10:11 Uhr

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