Landrat ehrt den Pandemiebeauftragten Jens Steinat

Richard Sigel: „Sie waren und sind ein unschätzbar wertvoller Ratgeber.“ Anlass war das erste gemeinsame Treffen der Kreisärzteschaften in Schorndorf.

Landrat ehrt den Pandemiebeauftragten Jens Steinat

© Alexander Becher

Rems-Murr. Anerkennung für die Leistung der Ärztinnen und Ärzte in Pandemiezeiten – diese Botschaft brachte Landrat Richard Sigel zum ersten gemeinsamen Treffen der Kreisärzteschaften Backnang und Rems-Murr Süd, die jetzt in Schorndorf stattfand, mit. „In den Parlamenten und in den Schlagzeilen geht es gerade oft um Hospitalisierungsquoten, die Zahl der Intensivbetten und der Beatmungsplätze. Das ist mit Blick auf die schweren Verläufe von Covid-19-Erkrankungen sicher richtig und wichtig“, sagte Sigel. „Gleichzeitig dürfen wir eines nicht vergessen: Sie, die niedergelassenen Ärzte, sind die Grundpfeiler unseres Gesundheitssystems.“ Schließlich seien die Haus- und die Fachärzte mit ihren Teams die ersten Ansprechpartner der Bürger. All das erfordere in dieser vierten Coronawelle viel Gespür, Geduld und Ausdauer.

Für den Landkreis war der Austausch mit den Kreisärzteschaften schon immer sehr wichtig. Im Laufe der Pandemie hat dieser direkte Draht jedoch eine ganz neue Bedeutung bekommen. Der Pandemiebeauftragte der Kreisärzteschaften, Jens Steinat, hat sich dabei in herausragender Weise engagiert. Deshalb würdigte Landrat Sigel den Hausarzt aus Oppenweiler in einer Laudatio und überreichte ihm eine Dankesurkunde des Rems-Murr-Kreises.

„Sie waren und sind als Pandemiebeauftragter der Kreisärzteschaften ein unschätzbar wertvoller Ratgeber. Sie lassen uns teilhaben an der Situation in den Arztpraxen. Sie berichten ehrlich, wie die Lage ist, wo der Blutdruck gerade zu hoch ist. In dieser Funktion haben Sie immer wieder zwischen den Akteuren vermittelt“, so der Landrat weiter. „Wir haben Sie als jemanden erlebt, der fest im Landkreis verwurzelt ist und dort anpackt, wo Hilfe gebraucht wird – auch wenn dabei Ihre Familie oft zu kurz kam.“ Was die Familienväter Sigel und Steinat besonders verbindet, ist die Sorge um Kinder und Jugendliche. „Da wir oft enttäuscht wurden von den Regelungen des Landes, haben wir uns gemeinsam umso mehr dafür eingesetzt, funktionierende Strukturen und Abläufe im Rems-Murr-Kreis zu schaffen.“ Als Beispiele nannte Sigel: von klaren Quarantäneregeln über das erste Schnelltestzentrum eines Gesundheitsamts mit digitalen Tools wie Cosan und Cosima bis hin zum Impfangebot für Kinder und Jugendliche.

„Diese Auszeichnung ehrt und freut mich sehr, da ich im Rems-Murr-Kreis tief verwurzelt und verbunden bin“, sagte Steinat. „Zukünftig möchten wir uns als Ärzteschaften daran beteiligen, bereits etablierte Strukturen und Verbindungen auszubauen, zu festigen und im persönlichen Kontakt und Austausch mit allen Entscheidungs- und Verantwortungsträgern zu bleiben, um auch den zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden.“ Auch Karl-Michael Hess, Vorsitzender der Kreisärzteschaft Rems-Murr Süd, freute sich über die Ehrung von Steinat: „Hat er doch das Amt des Pandemiebeauftragten im Namen beider Ärzteschaften des Rems-Murr-Kreises übernommen. Im Kampf gegen die Pandemie haben wir schnell zusammengefunden und ein effizient arbeitendes Team gebildet.“ lra

Zur Person: Jens Steinat

Jens Steinat ist in Backnang geboren. Aufgewachsen im Weissacher Tal, hat er seine ersten medizinischen Schritte im Rettungsdienst in Backnang gemacht und dann in Tübingen Medizin studiert. Weitere Stationen waren Kliniken in der Schweiz, das ZfP Winnenden, das damalige Waiblinger Kreiskrankenhaus und eine hausärztliche Praxis in Rudersberg, bevor er 2011 die Praxis in Oppenweiler übernommen hat. Diese führt er zusammen mit seiner Ehefrau Daniela.

Seit Dezember 2019 war Steinat zweiter Vorsitzenden der Kreisärzteschaft Backnang, inzwischen ist er deren erster Vorsitzender. Seit Beginn der Pandemie setzt er sich für deren Bekämpfung ein, seit August 2020 als Pandemiebeauftragter.

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Erstellt:
30. September 2021, 06:00 Uhr

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