Leichtes Erdbeben am Bodensee

dpa/lsw Konstanz. Am Bodensee hat in der Nacht mehrmals die Erde gebebt. Die Erdstöße waren etwa 20 Kilometer weit zu spüren. Rund 100 Menschen riefen daraufhin die Polizei. Schäden oder Verletzte gab es nicht.

Am Bodensee hat die Erde in der Nacht zum Dienstag gleich mehrmals spürbar gebebt. Das stärkste Beben um 1.17 Uhr habe einen Wert von 3,7 erreicht, teilte der Landeserdbebendienst mit. Davor und danach zeichneten die Messgeräte noch vier schwächere Beben auf. Das Epizentrum habe etwa elf Kilometer nordwestlich von Konstanz auf der Halbinsel Bodanrück gelegen. Die Erdstöße waren demnach in einem Umkreis von etwa 20 Kilometern spürbar.

Bei der Polizei hätten etwa 100 besorgte Menschen aus dem Kreis Konstanz und dem westlichen Bodenseekreis angerufen, sagte ein Sprecher am Vormittag. Es waren zunächst keine Schäden infolge der Erdstöße bekannt. Den Angaben nach wurde auch niemand verletzt.

„Das Beben ist insgesamt nichts Besonderes“, sagte der Leiter des Landeserdbebendienstes, Stefan Stange. Der Grund sei die geografische Lage von Konstanz: „Wir befinden uns hier schon im Alpenvorland. Da die Berge nach Norden schieben, kommt es immer wieder zu Erdbeben.“ Spürbare Beben gebe es dort alle paar Jahre.

1986 hatte die Erde laut Stange bei Gaienhofen im Kreis Konstanz mit einer Stärke von 4,0 gebebt. In Romanshorn (Schweiz) wurden die Menschen 1976 mit einem Erdbeben der Stärke 3,7 aufgeschreckt. Ob auf das aktuelle Erdbeben noch weitere folgen, kann nicht vorhergesagt werden. Ausgeschlossen sei es aber nicht, sagte Stange.

Beim Landeserdbebendienst gingen ungefähr 900 Hinweise zu dem Beben ein. Über Schäden sei aber bislang noch nichts bekannt, sagte Stange. In der Regel treten diese demnach erst ab einem Wert zwischen 4 und 5 auf. Da der Entstehungsort des Bebens aber nur etwa drei Kilometer unter der Erdoberfläche gelegen habe, seien einzelne Risse im Putz nicht ausgeschlossen.

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Erstellt:
30. Juli 2019, 15:06 Uhr

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