Starkregen überflutet Keller und Straßen: Ein Mensch stirbt

dpa/lsw Biberach/Heilbronn. Unwetter sorgen im Südwesten für vollgelaufene Keller und überflutete Straßen. Im Kreis Biberach ertrinkt ein Mann in seiner Wohnung. Meteorologen warnen bereits vor den nächsten Gewittern.

Ein Schrank mit Jacken und Helmen einer Freiwilligen Feuerwehr. Foto: Bernd Wüstneck/zb/dpa/Symbolbild

Ein Schrank mit Jacken und Helmen einer Freiwilligen Feuerwehr. Foto: Bernd Wüstneck/zb/dpa/Symbolbild

Unwetter sind in der Nacht auf Dienstag übers Land gezogen und haben vielerorts für überflutete Straßen und Keller gesorgt. Im Kreis Biberach ertrank ein Mann in seiner Wohnung und zahlreiche Häuser wurden dort durch Wassermassen beschädigt. Experten rechnen noch am Dienstag mit weiteren Gewittern und Starkregen.

Mit am stärksten getroffen hat es den Kreis Biberach im Südosten des Landes. Straßen, Plätze, Häuser und Keller in zahlreichen Gemeinden des Kreises seien überflutet worden, teilte eine Sprecherin des Landratsamtes in Biberach am Dienstag mit. Mehr als 100 Gebäude im Landkreis sind demnach beschädigt worden. In Rot an der Rot starb am Montagabend ein 64 Jahre alter Mann, der laut Polizei in seiner Wohnung im Untergeschoss eines Mehrfamilienhauses von den Wassermassen überrascht wurde. Erst Stunden nachdem das Wasser abgeflossen war, konnten Feuerwehrleute den Mann bergen.

Rund 500 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk, DLRG und Rotem Kreuz seien seit dem Abend im Kreis Biberach im Dauereinsatz, heißt es vom Landratsamt. „Die Lage in den betroffenen Gemeinden ist wirklich verheerend“, sagte Landrat Heiko Schmid (Freie Wähler), nachdem er sich am Dienstag ein Bild der Verwüstungen vor Ort verschafft hatte. Wie hoch die Schäden sind, die das Unwetter angerichtet hat, lässt sich demnach noch nicht sagen. Sie würden momentan noch aufgenommen. Die für solche Situationen angeschafften Hochwasserboote und die Sandsackfüllmaschine hätten sich bewehrt, sagte der Landrat.

Im Kreis Ravensburg rückten Polizei und Feuerwehr am Montagabend zu mehr als 30 Einsätzen aus. Mehrere Straßen in der Region waren überflutet und mussten zum Teil gesperrt werden. Die Bundesstraße 465 bei Bad Wurzach war auch am Dienstagnachmittag noch wegen Überflutung gesperrt.

Auch im Norden Baden-Württembergs beschäftigte das Unwetter die Einsatzkräfte. In Heilbronn gab es am Montagabend rund 50 unwetterbedingte Einsätze, wie es von der Polizei hieß. Zahlreiche Keller seien durch den Starkregen vollgelaufen, Straßen überflutet worden. Es kam zu drei Unfällen wegen wasserbedeckter Fahrbahnen, ein Mensch wurde dabei verletzt.

In Neckarsulm (Landkreis Heilbronn) stand durch die Unwetter das Werk des Automobilherstellers Audi unter Wasser. Ebenso wurden zahlreiche Zufahrtsstraßen zum Werk aufgrund der Wassermassen gesperrt, wie die Polizei mitteilte. Die Feuerwehr konnte das im Audi-Werk befindliche Wasser noch am Abend abpumpen.

Die Menschen im Südwesten müssen sich laut Deutschem Wetterdienst (DWD) noch am Dienstag erneut auf teils schwere Gewitter einstellen. Für den Regierungsbezirk Stuttgart warnte der DWD am Nachmittag mit einer amtlichen Unwetterwarnung vor extremem Gewitter. Dabei könnten demnach vereinzelt Bäume entwurzelt oder Dächer von Häusern beschädigt werden. Auch Erdrutsche seien möglich. In der Nacht zum Mittwoch soll das Gewitterrisiko zunächst abnehmen. Im Tagesverlauf bleibt es den Meteorologen zufolge aber bewölkt und regnerisch. Ab Mittag seien dann erneut Gewitter mit Unwetterrisiko durch heftigen Starkregen möglich.

© dpa-infocom, dpa:210608-99-902066/5

Ein Drehleiterwagen der Feuerwehr fährt zu einem Einsatz. Foto: Marcel Kusch/dpa/Symbolbild

Ein Drehleiterwagen der Feuerwehr fährt zu einem Einsatz. Foto: Marcel Kusch/dpa/Symbolbild

Feuerwehrleute stehen auf einer Straße in den Fluten eines heftigen Unwetters. Foto: Simon Adomat/VMD Images/dpa/Archivbild

Feuerwehrleute stehen auf einer Straße in den Fluten eines heftigen Unwetters. Foto: Simon Adomat/VMD Images/dpa/Archivbild

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Erstellt:
8. Juni 2021, 04:54 Uhr

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