Mannheims Nationaltheater kann nach Ludwigshafen ausweichen

dpa/lrs Mannheim/Ludwigshafen. Während seiner Generalsanierung ab 2022 oder 2023 kann das Nationaltheater Mannheim zumindest teilweise auch in den Pfalzbau im benachbarten Ludwigshafen ausweichen. Man habe sich „weitgehend verständigt, so dass zeitnah auf einen Vertragsabschluss gehofft werden kann“, sagte Mannheims Kulturbürgermeister Michael Grötsch dem „Mannheimer Morgen“ (Mittwoch).

Ludwigshafen habe dem Nationaltheater pro Jahr maximal 117 Tage zugesichert. Allerdings würde er sich wünschen, dass der Pfalzbau „weitergehende Nutzungsmöglichkeiten einräumt“. Die Stadt prüfte derzeit zudem, eine weitere feste Spielstätte auf einer Fläche beim Technoseum zu errichten. Geplant sei eine Leichtbauhalle aus Stahl und Aluminium. Bis zur Sommerpause soll nach Angaben von Grötsch entschieden werden.

Die Ludwigshafener Bürgermeisterin und Kulturdezernentin Cornelia Reifenberg (CDU) teilte dazu am Mittag mit, es sei richtig, dass die Gespräche grundsätzlich auf einem guten Weg seien. Die Zahl von 117 Nutzungstagen sei jedoch falsch. Richtig sei, dass man sich auf 107 Nutzungstage pro Jahr geeinigt habe. „Diese 107 Tage sind für unser Theater im Pfalzbau die Schmerzgrenze, tragen aber gleichzeitig unserem Verständnis von einer gemeinsamen Verantwortung für das Theaterangebot in der Metropolregion Rhein-Neckar Rechnung.“

Das Mannheimer Nationaltheater soll saniert werden, weil wegen Brandschutzmängeln die Betriebserlaubnis des Theaters Ende 2022 ausläuft. Die Stadt will laut „Mannheimer Morgen“ aber versuchen, sie gegebenenfalls verlängern zu lassen. Laut Theaterleitung geht das verantwortliche Architekturbüro derzeit von einer Dauer von mindestens vier Jahren Bauzeit aus. Das 63 Jahre alte Nationaltheater ist das größte kommunal geführte Vier-Sparten-Haus in Europa.

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Erstellt:
20. Januar 2021, 08:33 Uhr

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