Niedrigwasser auf dem Rhein schränkt Binnenschifffahrt ein

dpa/lsw Duisburg/Karlsruhe. Der niedrige Wasserstand des Rheins belastet die Binnenschifffahrt. Viele Schiffe könnten nicht einmal die Hälfte der üblichen Ladung befördern, sagte Roberto Spranzi, Vorstandsmitglied im Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt, der Deutschen Presse-Agentur in Duisburg. Das führe zu erheblichen Mehrkosten. So könne ein sogenannter Schubverband mit 5200 Tonnen Tragfähigkeit derzeit teils nur noch 2200 bis 2400 Tonnen transportieren, wenn er den besonders niedrigen Pegel Kaub nahe dem Loreley-Felsen in Rheinland-Pfalz passieren wolle.

Ein Schiff fährt hinter einer freiliegenden Sandbank über den Rhein. Foto: Oliver Berg/dpa/Archivbild

Ein Schiff fährt hinter einer freiliegenden Sandbank über den Rhein. Foto: Oliver Berg/dpa/Archivbild

Am Pegel Maxau in Karlsruhe war die Lage am Montag weniger angespannt. Der Wasserstand betrug am Vormittag 4,09 Meter und lag damit etwa 30 Zentimeter über dem mittleren Niedrigwasser. Der mittlere Wasserstand liegt hier bei 5,16 Metern. In den kommenden Tagen erwartet die Hochwasservorhersagezentrale weiter Werte etwas oberhalb von 4 Metern. Am kommenden Wochenende könnte der Wasserstand dann etwas steigen.

Der Hydrologe Jörg Uwe Belz von der Bundesanstalt für Gewässerkunde erklärte: „Auf der Bundeswasserstraße Rhein ist die Schifffahrt über weitere Strecken behindert, viele Schiffe müssen ihren Tiefgang reduzieren.“ Nach Angaben der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung liegt es in der Verantwortung der Frachtschiffführer, ihre Ladung an die Fahrrinnentiefe anzupassen.

Auftraggeber seien zwar vielfach verpflichtet, den Binnenschiffern über den sogenannten Kleinwasserzuschlag einen Ausgleich zu zahlen, sagte Spranzi. Dies verteuere aber den Transport. Aus wirtschaftlichen Gründen fahren auf dem Rhein zunehmend größere Binnenschiffe mit mehr Transportkapazität und damit mehr Tiefgang.

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Erstellt:
7. Dezember 2020, 11:54 Uhr

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