Auenwald investiert in neue Bauhof-Fahrzeuge

Maik Czipke, der über Nacht zum Leiter des Bauhofs wird, berichtet über seine ersten Monate.

Bauhof Auenwald. Archivfoto: Monika Melchert

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Bauhof Auenwald. Archivfoto: Monika Melchert

Von Florian Muhl

Auenwald. Seit Anfang Oktober 2020 gehört Maik Czipke dem Bauhof der Gemeinde Auenwald an. Seit rund vier Monaten hat er die Verantwortung über die Truppe. Die Beförderung kam rasch und unerwartet. Wie genau, das berichtete der gelernte Raumausstatter unlängst in einer Gemeinderatssitzung. „Begonnen hatte es hier, nur zwei Stühle weiter, und zwar am 29. November letzten Jahres, wo ich vor dem Verwaltungsausschuss sprechen durfte und einen Tag später von Herrn Ernst erfahren hab, dass ich die Wahl gewonnen hab.“ Und dann habe der Bürgermeister noch hinzugefügt: „Morgen geht’s los.“

Es sei zwar alles recht schnell gegangen, aber seine Kollegen und er hätten alle Aufgaben in den vergangenen Monaten „gut hinbekommen“, sagte Maik Czipke in seinem Bericht als neuer Bauhofleiter. „Ich wurde nie alleine stehen gelassen, egal, um was es ging. Egal, welche Frage im Raum stand.“ Es sei immer ein Ansprechpartner da gewesen, der ihn unterstützt hätte.

Im Januar war der Tüv zur Spielplatzkontrolle in Auenwald. „Hier wurde in den vergangenen Jahren sehr gute Arbeit geleistet“, konstatierte der Bauhofleiter, denn der Tüv-Prüfer sei sehr zufrieden gewesen. Das Ergebnis: lediglich fünf Fehlerpunkte auf 25 Spielplätzen. „Von denen konnten wir vier in kürzester Zeit erledigen.“ Beispielsweise gab es ein paar Schrauben, bei denen der Kopf herausschaute. „Wir haben ein Projekt in Hohnweiler, das etwas größer ist, da haben wir den Glaitenbach in der Nähe.“ Eigentlich hätte wegen des Bachs ein Zaun installiert werden müssen. „Mit dem Tüv habe ich besprochen, dass wir dort keinen Zaun hinstellen, sondern eine Hecke mit 80 Sträuchern und Büschen pflanzen. Auch hier ist alles schon in Planung und schon bestellt, wird Anfang April in die Tat umgesetzt“, sagte Maik Czipke.

Des Weiteren hat der Bauhof den Rastplatz Ebersberg im Visier, insbesondere den Grillplatz. Weil die Hütte mittlerweile in die Jahre gekommen und das Dach undicht ist, steht deren Sanierung in diesem Jahr auf dem Plan, wie auch der kleine Sandplatz. Zudem will Czipke für eine Sitzgelegenheit an der Bushaltestelle am Kelterplatz in Oberbrüden sorgen.

Wenn es schneit, ist der Fahrer im John Deere innerhalb von 20 Minuten nass

Dann kam der Bauhofleiter in seinem Bericht allerdings zu etlichen unerfreulichen Punkten. „Es geht zum einen um den Johnny, um den John Deere, der mich schon sehr oft enttäuscht hat im Winterdienst.“ Bei diesem Kleintraktor falle immer mal wieder die Oberbeleuchtung aus. Dann aber funktioniere der Scheibenwischer nicht mehr. Um trotzdem beim Schneeräumen freie Sicht zu haben, müsste man die Frontscheibe nach vorne klappen. „Wenn’s dann schneit, ist der Fahrer innerhalb von 20 Minuten nass“, berichtete Czipke.

Das nächste Fahrzeug, das Ärger bereitet, ist ein Lindner Unitrac, ein kleines, wendiges und vielseitiges Arbeitstier. „Im letzten Jahr, ich war keine zwei Wochen verantwortlich, ist in diesem Fahrzeug der Streuer ausgefallen, mehrmals“, erzählt der Bauhofleiter. „Der ein oder andere hat’s vielleicht gesehen, dass an manchen Stellen sehr viel Salz gelegen ist. Der Grund ist, dass der Streuer kurzzeitig eine Art Notentleerung machen wollte.“ So wie der John Deere auch, habe der Lindner über 20 Jahre auf dem Buckel.

Salzsilo ist marode

Der nächste Kritikpunkt betraf erneut den Winterdienst: „Unser Salzsilo. Ich bin jetzt seit zweieinhalb Jahren im Bauhof und ich glaube, davor schon ist es vom Tüv nicht mehr abgenommen worden“, meinte Czipke. Weil das Silo marode sei, dürfe man es laut Tüv nicht mehr besteigen. Um zu schauen, wie der Füllstand im Silo ist, ruft Czipke die Feuerwehr, die ihn hochhebt und ihm so einen Blick ins Innere des Silos gewährt. „Ich kann das Ding gar nicht mehr voll laden, weil ich mir nicht sicher sein kann, ob es noch hebt.“

Auch der Kran am Renault funktioniere nicht, werde aber gebraucht, um beispielsweise einen 120, 130 Kilogramm schweren Rüttler für den Transport hochzuheben. „Wenn wir mehrere Löcher am Tag haben, müssen wir den Rüttler ohne Kran zehnmal hoch- und runterheben, was bislang immer gutgegangen ist, bis März letzten Jahres, da hab ich einen Hexenschuss gekriegt.“ Die Berufsgenossenschaft habe die Verletzung nicht als Arbeitsunfall anerkannt.

Zum Schluss hatte Maik Czipke noch einen positiven Aspekt parat. Die Anschaffung einer schweren Astschere und eines Rechens hätte sich gelohnt. Die Geräte waren vier Wochen lang im Februar im Einsatz, um Feldwege und auch Gewässerrandstreifen freizuschneiden. „Wenn wir das in den nächsten Perioden so fortführen, dann braucht man für solche Arbeiten keine Fremdfirma mehr, sondern bekommt man das dann auf lange Sicht allein hin.“

Nach dem Bericht war es an Bürgermeister Kai-Uwe Ernst und dem Gemeinderat, den Bauhofleiter mit guten Nachrichten zu erfreuen. Denn im Investitionsplan, der anschließend einstimmig verabschiedet wurde, sind alle kritischen Punkte, die Czipke aufgeführt hatte, im laufenden Jahr berücksichtigt. So soll der John-Deere-Schlepper ebenso ersetzt werden wie der Lindner, 55.000 beziehungsweise 150.000 Euro sollen dafür im Etat 2023 eingeplant werden, für den Renault-Hebekran 1000 Euro.

Mehrere Hunderttausend Euro investiert die Gemeinde in ihren Bauhof

Aber die Gemeinde investiert noch mehr für den Bauhof. Auf dem Gelände in Unterbrüden unterhalb der Feuerwehr ist bereits unterirdisch als Keller ein Archiv gebaut worden, auf das jetzt eine Warmhalle aufgesetzt wird, in der die Fahrzeuge untergestellt werden und wo laut Bauamtsleiter Pierre Mayer Platz für eine Werkstatt für die Wasserversorgung sowie auch für Büros und ein Besprechungszimmer ist. Für die Jahre 2022 bis 2024 sind für dieses Projekt insgesamt 550.000 Euro vorgesehen. Auch ein Salzsiloersatz steht im Investitionsplan, und zwar mit 95.000 Euro.

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Erstellt:
29. März 2023, 06:00 Uhr

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