Nur zehn Prozent Regen im April

Der vergangene Monat präsentiert sich extrem zu trocken – Mehr als doppelt so viele Sonnenstunden wie im langjährigen Mittel

Der zurückliegende April geht wohl in die Geschichte ein, zumindest was das Klima angeht. Mit 300 Stunden Sonnenschein hat er mehr als den doppelten Wert des langjährigen Durchschnitts erreicht. Während dies vielen Mitmenschen gefällt, nicht zuletzt auch den Betreibern von Fotovoltaikanlagen, ängstigt die direkt damit zusammenhängende Trockenheit viele Bauern und Gartenbesitzer. Nur ein Zehntel der üblichen Regenmenge ging im April 2020 nieder.

Die Optik täuscht. Zwar blüht und grünt es allerorten, wie zum Beispiel im Bereich rund um die Burg Reichenberg, aber die Trockenheit im Wald, auf den Feldern, den Streuobstwiesen und in den Gärten ist bereits alarmierend. Und noch hat die Hitze des Sommers nicht begonnen. Foto: A. Becher

© Alexander Becher

Die Optik täuscht. Zwar blüht und grünt es allerorten, wie zum Beispiel im Bereich rund um die Burg Reichenberg, aber die Trockenheit im Wald, auf den Feldern, den Streuobstwiesen und in den Gärten ist bereits alarmierend. Und noch hat die Hitze des Sommers nicht begonnen. Foto: A. Becher

Von Matthias Nothstein

BACKNANG. Nur einfach von Trockenheit zu sprechen, ist im Zusammenhang mit dem vergangenen April vermutlich nicht ganz zutreffend, Dürre wäre wohl passender. Zumal schon der März viel zu trocken ausgefallen war. Nun also startete der Frühlingsmonat nahezu niederschlagsfrei. Vom 13. April einmal abgesehen, als es vernachlässigbare 0,4 Liter pro Quadratmeter regnete, blieb der Himmel bis zum 26. April vollkommen verschlossen. Sehr zum Missfallen der Landwirte, die dringend auf Regen angewiesen sind. Nur die letzten fünf Tage bescherten der Natur das langersehnte Nass. Wenngleich in einer viel zu geringen Menge. So summierte sich der Niederschlag am Spitzentag, dem 28. April, auf etwas über drei Liter pro Quadratmeter. Die gesamte Monatsausbeute betrug erbärmliche neun Liter. Kein Wunder, heißt es da auch Alarmstufe Rot in den Wäldern. Dort herrscht jetzt bereits Waldbrandgefahr – und dabei sind Sommer und Hochsommer noch in weiter Ferne.

Freunde des Sonnenscheins kamen voll auf ihre Kosten

Freuen können sich hingegen alle Freunde des Sonnenscheins, ihnen ging es selten besser als im vergangenen Monat, der eigentlich doch den Ruf hat, launisch und kühl zu sein. In diesem Jahr jedoch waren 12, 13 oder gar knapp 14 Stunden Sonne nicht nur möglich, sondern an vielen Tagen die Regel. In der Summe kommt der April so auf 300 Stunden Sonnenschein, was im langjährigen Mittel 201,5 Prozent entspricht.

Trotzdem registrierte die Wetterstation Großerlach-Mannenweiler elf Tage mit Bodenfrost. Der Monat startete gleich mit dem kältesten Tag. Am 1. April wurden in Mannenweiler minus 4,8 Grad Celsius gemessen, das absolute Erdbodenminimum betrug sogar minus 8,9 Grad. Mehr als 30 Grad Differenz gibt es zum wärmsten Tag, am 17. April kletterte das Thermometer auf 22,7 Grad. Etwa die Hälfte aller Tage übersprang der Tageshöchstwert die 20-Grad-Marke. Wahrlich kein launischer April der üblichen Sorte.

Nur zehn Prozent Regen im April

Zum Artikel

Erstellt:
5. Mai 2020, 11:30 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Lesen Sie jetzt!
Im Café „Base – on the river“ an den Murrtreppen in Backnang weist ein Schild die Gäste auf das Cannabisverbot hin. Foto: Alexander Becher
Top

Stadt & Kreis

Backnang will Kiffen auf dem Straßenfest verbieten

Die Stadtverwaltung in Backnang plant, das Rauchen von Cannabis auf dem Straßenfest zu untersagen. Auch andernorts wird das Kiffen trotz Teillegalisierung verboten bleiben, beispielsweise in Freibädern. Viele Gastrobetreiber wollen keine Joints in ihren Außenbereichen.

Stadt & Kreis

Saskia Esken stellt sich wütenden Fragen in Weissach im Tal

Die Bundesvorsitzende der SPD nimmt auf Einladung des Ortsvereins Weissacher Tal auf dem Roten Stuhl Platz. Die Besucherinnen und Besucher diskutieren mit ihr über die Themen Wohnungsbau, Ukrainekrieg, Verkehr und die Politik der Ampelkoalition.

Stadt & Kreis

Murrhardter Pflegeheim setzt auf ausländisches Personal

Der Fachkräftemangel belastet die Pflegeheime. Das Haus Hohenstein in Murrhardt setzt mit Blick auf die schwierige Lage auch auf Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die aus Nicht-EU-Ländern kommen und (nach-)qualifiziert werden. Zwei Pflegefachkräfte aus der Türkei berichten von ihrem Weg.