Ohne Erwin Eßlinger gäbe es kein Jubiläum

Der gebürtige Kirchberger hat vor 50 Jahren den Gitarren- und Singkreis in Allmersbach am Weinberg gegründet und leitet ihn heute immer noch.

Die Musik und die Freude am Singen halten Erwin Eßlinger jung. Foto: privat

Die Musik und die Freude am Singen halten Erwin Eßlinger jung. Foto: privat

Von Simone Schneider-Seebeck

Aspach. Ein fröhlicher Mensch ist er – Erwin Eßlinger aus Allmersbach am Weinberg, der vor 50 Jahren den Gitarren- und Singkreis im Ort gegründet hat und ihn heute noch leitet. Vor allem zwei Eigenschaften zeichnen den 80-Jährigen aus: seine Liebe zur Musik und seine tiefe Verbundenheit mit dem christlichen Glauben. „Er ermutigt zum Glauben. Vergebung und Gnade durch Jesus sind ihm wichtig. Sein Glaube, seine Liebe zu Jesus ist außergewöhnlich und macht den Leuten im Chor und all den Menschen, denen er im Alltag begegnet, Mut zum Glauben“, sagt eine Weggefährtin über ihn.

Der CVJM und die Bregenzer Gemeinschaft haben seine Jugend geprägt. „Damit bin ich aufgewachsen, mit der Bibel“, sagt er. Seine zweite Eigenschaft ist seine große Liebe zur Musik. Ohne Eßlinger wäre der Gitarren- und Singkreis Allmersbach nicht denkbar. Denn als junger Mensch lernte der gebürtige Kirchberger das Gitarrespielen. Das war damals etwas ganz Neues. Bis heute, mittlerweile 80-jährig, ist er dem Instrument treu geblieben.

Von Kirchberg aus verschlug es Eßlinger 1967 nach Allmersbach im Weinberg, wo er 1972 gefragt wurde, ob er den Jugendkreis übernehmen möge. „Wir waren so 20, 25 Mädle und Kerle, bissle jünger als ich“, erinnert er sich. Eines Abends hatte er seine Gitarre dabei und nach einem Spiel hatte er vorgeschlagen: „Jetzt könnten wir doch ein Lied singen.“ Gesagt, getan. „Auf einmal haben die dann gesagt: Erwin, wir wollen keine Spiele mehr machen. Wir singen.“ Dabei ist es allerdings nicht geblieben. Die Jugendlichen wollten ebenfalls lernen, das Saiteninstrument zu spielen. Und so wurde der Jugendraum in der damals neu erbauten Kirche zum Übungsraum und der Gitarrenchor war geboren.

„Jedes Jahr lernte ich neue Spieler ein, aus denen dann ein Gitarrenchor entstand“, erzählt Erwin Eßlinger. Über die Jahre wurden es ungefähr 1100 Teilnehmer. Manche hörten wieder auf, andere gründeten in ihren Orten selbst einen Chor. Der Gitarren- und Singkreis ist seither ein gern gesehener Gast bei vielen Gelegenheiten: bei Gottesdiensten, im Krankenhaus und Seniorenheimen, Geburtstagsfeiern, Hochzeiten und Seniorennachmittagen.

Etwa 30 Personen engagieren sich aktuell im Gitarren- und Singkreis

Besonders stolz ist Erwin Eßlinger darauf, dass er in den vergangenen fünf Jahrzehnten die Proben niemals ausfallen lassen musste, außer einmal, als er zur Kur weilte. Er erzählt schmunzelnd: „Meine Grippe habe ich immer erst nach der Probe bekommen.“ Doch auch wenn die Coronapandemie eine längere Zwangspause erforderlich gemacht hat, die Freude an Spiel und Gesang ist weiterhin ungebrochen. Derzeit umfasst der Gitarren- und Singkreis etwa 30 Personen. Und Erwin Eßlinger ist immer noch unermüdlich dabei.

Was er sich für die Zukunft wünscht? „Mir liegt am Herzen, dass der Singkreis nicht aufhört, wenn ich einmal nicht mehr kann.“ Solange es geht, möchte er dabei bleiben und die Frohe Botschaft von Jesus weitertragen. Denn er ist überzeugt davon, dass die vergangenen 50 Jahre mit dem Gitarrenkreis ihn jung gehalten haben.

Kurse Der Grundkurs findet immer montags von 18 bis 19 Uhr statt, der Gitarren- und Singkreis danach von 19.15 bis 21 Uhr.

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Erstellt:
16. Mai 2022, 06:00 Uhr

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