Okay für stationäre Vorbrecheranlage

Stellungnahme der Gemeinde Kirchberg wird im Kommunalparlament beraten – Betreiberfirma modifizierte ursprüngliche Pläne

Für den Steinbruch Rielingshausen wird eine neue stationäre Vorbrecheranlage geplant. Die Produktionsmenge soll nicht gesteigert werden.Foto: A. Becher

© Pressefotografie Alexander Beche

Für den Steinbruch Rielingshausen wird eine neue stationäre Vorbrecheranlage geplant. Die Produktionsmenge soll nicht gesteigert werden.Foto: A. Becher

Von Ingrid Knack

KIRCHBERG AN DER MURR. Die Firma Klöpfer plant eine stationäre Vorbrecheranlage im östlichen Teil des Steinbruchs Marbach-Rielingshausen. Danach soll der bestehende stationäre Vorbrecher im westlichen Teil rückgebaut werden. Die Vorbrecheranlage ist Bestandteil des Splitt- und Schotterwerks. Die ebenfalls involvierte Gemeinde Kirchberg an der Murr wurde jetzt vom Landratsamt Ludwigsburg zu einer Stellungnahme zur von dem Betreiber-Unternehmen beantragten Genehmigung für die Errichtung eines stationären Backenbrechers mit Aufgabebunker, Schubwagen, Rollenrost, Nachsiebstation, Bandanlagen und Puffersilo aufgefordert.

Im Gemeinderat erläuterte Benjamin Hoffmann, technischer Leiter Schotterwerke und Asphaltmischanlagen der Firma Klöpfer, das Vorhaben, das bereits vor drei Jahren vorgestellt und mittlerweile modifiziert worden war. Ursprünglich war beabsichtigt, einen mobilen Schlagkopfbrecher zu errichten. Die Anlage sollte mit dem Splitt- und Schotterwerk über Bandanlagen verbunden werden. Die Vorstellung war obendrein, den mobilen Schlagkopfbrecher dem Abbau folgend mehrfach umzusetzen. Dieses Vorhaben wurde bereits im Februar 2017 immissionsschutzrechtlich genehmigt.

Die Fahrwege sollen verkürzt werden

Neben der nun favorisierten stationären Lösung ließ das Unternehmen auch die Pläne für die Bandanlagen und die Nachsiebstation überarbeiten. Die geplante Vorbrecheranlage ist nach den Worten Hoffmanns 15 Meter hoch und mit einer Blechhülle eingehaust – was zur Lärm- und Staubminderung beitrage. Der Unterschied zur bestehenden Brecheranlage sei etwa das Brechprinzip. Hoffmann: „Es wird wesentlich mehr Material der Produktion zugeführt.“ Zudem sollen Fahrwege verkürzt werden, auch damit gehe eine Verringerung der Staubbelastung einher. Der „hintere Teil“ des Steinbruchs soll später wieder aufgefüllt und landwirtschaftlich genutzt werden können. Im derzeit laufenden immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren wurden die zu erwartenden Auswirkungen in punkto Lärm und Staub auf die Bevölkerung detailliert berechnet. „In Kirchberg wird man von der Anlage kaum etwas wahrnehmen“, sagte der für den Steinbruch zuständige technische Leiter. Gebhard Kunzi (UBK) begrüßte, dass statt eines mobilen inzwischen ein stationärer Vorbrecher vorgesehen ist und wollte wissen, wieviele Jahre dieser wohl in Betrieb sein werde. Der jetzige Vorbrecher stamme aus dem Jahr 1996, so Hoffmann. „Ich gehe davon aus, dass die Anlage eine ähnliche Nutzungsdauer haben wird – zwischen 20 und 30 Jahren.“

Klaus Anstett von der Bürger-Union wollte wissen, „ob man was machen kann wegen der Verschmutzung“. Woraufhin Hoffmann versicherte, dass sich die Firma Klöpfer ernsthaft bemühe, möglichst viele Beschwerden zu umgehen. Was Bürgermeister Frank Hornek mit den Worten kommentierte: „Im Unterschied zu den anderen Gemeinden haben wir den Verkehr und den Dreck des Steinbruchs. Erschütterungen haben wir dagegen nicht. Zumindest bisher.“

Carola Maier (Gesundes Gemeinwesen Kirchberg) schnitt das Thema Renaturierung an. Hoffmann machte deutlich, dass das Betreiber-Unternehmen angesichts des „ziemlich großen Hohlraums“, der aufzufüllen sei, nicht im Hauruckverfahren, sondern sukzessive vorgehen wolle. „Es soll geordnet funktionieren und nicht mit Gewalt. Aussagen zu machen wie: ,es ist in vier bis sechs Jahren fertig‘, ist schwierig.“ Maiers Listenkollege Erich Drexler hakte in Sachen Feinstaub-Berechnungen nach. Bei der Berechnung der Gesamtbelastung sei immer von Worst-Case-Szenarien ausgegangen worden, erklärte Hoffmann. Die so errechnete Belastung sei „zumutbar innerhalb der Grenzwerte“. Grenzwerte würden deutlich unterschritten. Nach der Einschätzung von Rathauschef Frank Hornek ist durch die Pläne der Firma Klöpfer gegenüber dem Ist-Zustand mit einer Verbesserung zu rechnen. „Ich würde Ihnen vorschlagen, der Maßnahme zuzustimmen.“ Das Kirchberger Gremium gab schließlich einstimmig sein Okay.

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Erstellt:
8. Juni 2019, 06:00 Uhr

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