Passau frönt dem Waldi-Wahn

In der Donaustadt haben zwei Hundefreunde vor einem Jahr das erste Dackelmuseum eröffnet

Passau /DPA - Mit ihrer Idee, dem Dackel in Passau ein Museum zu widmen, haben Josef Küblbeck und Oliver Storz ganz offensichtlich einen Nerv getroffen. Mehrere Tausend Besucher seien im ersten Jahr ins Dackelmuseum gekommen, berichten die Initiatoren der Ausstellung. Die Gäste kämen von überallher: aus Japan und China, Russland und der Mongolei, aus Neuseeland, Südamerika und den USA. Von der Resonanz sind die beiden Dackelfreunde regelrecht überrollt worden. „Es ist einfach unglaublich, und es reißt nicht ab“, sagt Josef Küblbeck. Auch 1000 Dackel haben das Museum nach Angaben seiner Gründer schon besucht.

Zum Jahrestag an diesem Dienstag eröffnen Storz und Küblbeck nun eine vierwöchige Sonderausstellung im Passauer Künstlerhaus Kulturmodell zum Thema „Der Dackel in der Jagd“. Dort zeigen sie rund 700 Exponate, die sonst im Dackelmuseum nicht zu sehen sind: Porzellandackel, geschnitzte Dackel, Dackelanstecker, Dackelbücher, Dackelpostkarten, einen Dackelkrug und viele weitere ausgefallene Modelle des typisch deutschen Dachshundes. „Sein Stursinn, seine Ausdauer, sein Instinkt, seine Treue und Hartnäckigkeit, seine Selbstüberschätzung und sein Heldenmut machen ihn zum unerlässlichen Gefährten bei der Jagd“, sagen die Museumsmacher.

Am kommenden Sonntag gibt es auf dem Passauer Residenzplatz ein Dackelfest. Passenderweise treffen sich tags zuvor Bayerns Jäger zum Landesjägertag in der Dackelstadt. Küblbeck und Storz sind selbst Herrchen zweier Dackel, Moni und Seppi, von denen es im Museum selbstverständlich Autogrammkarten gibt. Mit Humor und Augenzwinkern haben sie ihr Dackelmuseum gestaltet. Seit mehr als 20 Jahren sammeln sie Dackel in allen Varianten. In Antiquariaten, Souvenirshops und auf Flohmärkten haben sie die mehr als 4500 Exponate zusammengetragen. Hinzu kamen Schenkungen anderer Sammler .

Zeitungen in aller Welt hätten über das Dackelmuseum berichtet, erzählen die Gründer, die neben der Liebe zum Dackel auch derselbe Beruf verbindet: beide sind Floristmeister. Museumsbesucher brächten immer wieder Artikel mit. Täglich kämen Anfragen – von „Mein Dackel hat Schnupfen, haben Sie einen Tipp für uns?“ bis „Welchen Züchter können Sie empfehlen?“. Eine Russin sei mit einem leeren Koffer ins Museum gekommen, um Souvenirs zu kaufen. Andere fragten, wie sie auf ihrem Abstecher nach Deutschland am einfachsten vom Dackelmuseum nach Schloss Neuschwanstein kämen oder wo der nächste Flughafen sei.

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Erstellt:
3. April 2019, 14:18 Uhr

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