Pflegebedürftige zahlen immer mehr
Stuttgart (dpa).Pflegebedürftige oder deren Angehörige müssen immer mehr Geld aus eigener Tasche für die Unterbringung in Heimen aufbringen. Wie der baden-württembergische Verband der Ersatzkassen (vdek) mitteilte, stiegen die monatlichen Eigenleistungen der Bewohner stationärer Pflegeheime im Südwesten von 1595 Euro (Februar 2018) auf 1725 Euro (Februar 2019) an. Das entspricht einer Steigerung von acht Prozent. Im Bundesdurchschnitt lagen die Kosten bei einem Eigenanteil von 1830 Euro. Die Leiterin der Landesvertretung, Biggi Bender, warnte vor einer finanziellen Überforderung der Pflegebedürftigen.
Pflegebedürftige oder Angehörige müssen einen Eigenanteil leisten, weil die Pflegeversicherung – anders als die Krankenversicherung – nur einen Teil der Kosten trägt. Das bedeutet: Die Pflegekassen zahlen je nach Pflegegrad einen Anteil an den Kosten. Unterbringung und Verpflegung müssen darüber hinaus in der Regel sowieso von den Pflegebedürftigen oder ihren Angehörigen bezahlt werden. Im Schnitt kostet ein Platz in einem Heim hierzulande rund 3000 Euro monatlich. Können die Betroffenen den Eigenanteil nicht aufbringen, springt die Sozialhilfe ein. Zudem sind immer mehr Pflegebedürftige auf ergänzende Fürsorgeleistungen angewiesen. Die Ersatzkassen fordern, dass die Leistungen der Pflegeversicherung angehoben und dynamisiert werden, um soziale Härten abzufangen und einseitige Belastungen der Pflegebedürftigen zu verhindern.