Kretschmann: Beendigung „epidemischer Lage“ falsches Signal

dpa Stuttgart. Sollte die „epidemische Lage“ in Deutschland nicht mehr verlängert werden? Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann zeigt sich „nicht sehr glücklich“ über dieses Vorhaben.

Die Booster-Impfungen können in der Regel sechs Monate nach dem zweiten Piks verabreicht werden. Foto: Sven Hoppe/dpa

Die Booster-Impfungen können in der Regel sechs Monate nach dem zweiten Piks verabreicht werden. Foto: Sven Hoppe/dpa

Der Vorstoß für eine Beendigung der epidemischen Lage ist nach Ansicht des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne) ein „falsches Signal“ angesichts der steigenden Corona-Werte.

Während Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) diesen Schritt für richtig hält, seien die Ministerpräsidenten dagegen, betonte der Regierungschef in Stuttgart. „Ich war darüber wie die anderen Kollegen nicht sehr glücklich“, sagte Kretschmann.

Seit Tagen wird über dieses Thema kontrovers diskutiert, nicht zuletzt angesichts der derzeit steigenden Infektionszahlen in Deutschland und auch in Baden-Württemberg. Kritiker befürchten einen „Flickenteppich“ an Maßnahmen und Regelungen, wenn die „epidemische Lage nationaler Tragweite“ ausläuft. Das Robert Koch-Institut hatte die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Sonntag erstmals mit einem klar dreistelligen Wert bekanntgegeben.

Der Bundestag hatte die „epidemische Lage von nationaler Tragweite“ Ende August für weitere drei Monate verlängert. Sie läuft automatisch aus, wenn sie vom Parlament nicht erneut verlängert wird. Die „epidemische Lage“ gibt Bundes- und Landesregierungen Befugnisse, um Verordnungen zu Corona-Maßnahmen wie Maskenpflicht, Abstands- und Kontaktbeschränkungen oder zur Impfstoffbeschaffung zu erlassen.

© dpa-infocom, dpa:211026-99-734621/6

Grünen-Politiker und Ministerpräsident von Baden-Württemberg Winfried Kretschmann. Foto: Bernd Weißbrod/dpa

Grünen-Politiker und Ministerpräsident von Baden-Württemberg Winfried Kretschmann. Foto: Bernd Weißbrod/dpa

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Erstellt:
26. Oktober 2021, 01:11 Uhr

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