Präsidentenwahl in Tunesien: Stichwahl zeichnet sich ab

dpa Tunis. Erst zum zweiten Mal nach dem „Arabischen Frühling“ von 2011 können die Tunesier in freier Wahl ihr Staatsoberhaupt bestimmen.

Unterstützer des inhaftierten tunesischen Präsidentschaftskandidaten und Medienmoguls Nabil Karoui feiern nach den ersten Wahlergebnissen. Foto: Khaled Nasraoui

Unterstützer des inhaftierten tunesischen Präsidentschaftskandidaten und Medienmoguls Nabil Karoui feiern nach den ersten Wahlergebnissen. Foto: Khaled Nasraoui

Bei der Präsidentenwahl in Tunesien zeichnet sich eine Stichwahl ab. Nach 27 Prozent der ausgezählten Stimmen lag der unabhängige Kandidat Kais Saied mit 19 Prozent an der Spitze der 26 Kandidaten, teilte die Unabhängige Wahlkommission Isie mit.

Dahinter folgte der Medienunternehmer Nabil Karoui mit 14,9 Prozent. Karoui sitzt derzeit im Gefängnis, die tunesische Justiz wirft ihm Geldwäsche und Steuerhinterziehung vor.

Auf Platz drei kann sich mit 13,1 Prozent noch der Kandidat der islamisch-konservativen Ennahda, Abdelfattah Mourou, Hoffnungen auf eine mögliche Stichwahl machen. Der bisherige Verteidigungsminister Abdelkarim Zbidi (9,6 Prozent) und Regierungschef Youssef Chahed (7,4 Prozent) liegen derzeit abgeschlagen dahinter. Die Wahlbeteiligung lag bei Schließung der Wahllokale bei 45 Prozent.

Tunesien gilt als einziges Land der Region, das nach den arabischen Aufständen von 2011 weitreichende demokratische Reformen eingeleitet. Das Land kämpft allerdings mit großen wirtschaftlichen Problemen.

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Erstellt:
16. September 2019, 12:06 Uhr

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