Projekt Backnanger Straße in Unterweissach schreitet voran

Der Weissacher Gemeinderat hat der Aufstellung und der Auslegung des Bebauungsplans für die Flurstücke 71 und 73 in der Backnanger Straße in Unterweissach zugestimmt. Die Nachverdichtung in der Frischluftschneise Unterweissachs kommt nicht bei allen Räten gut an.

Das Bebauungskonzept der Ettle&Stuhlmann GmbH sieht 18 Wohnungen in zwei Gebäuden vor. Visualisierung: Ettle&Stuhlmann GmbH

Das Bebauungskonzept der Ettle&Stuhlmann GmbH sieht 18 Wohnungen in zwei Gebäuden vor. Visualisierung: Ettle&Stuhlmann GmbH

Von Melanie Maier

Weissach im Tal. Anfang Mai dieses Jahres hat der Gemeinderat seine Zustimmung erteilt, dass die Gemeinde Weissach im Tal die nebeneinanderliegenden Flurstücke 71 und 73 in der Backnanger Straße in Unterweissach an die Ettle&Stuhlmann GmbH verkaufen darf (wir berichteten). Deren Pläne hatten bei den meisten Rätinnen und Räten Anklang gefunden.

In ihrer jüngsten Sitzung haben diese nun der Aufstellung sowie der Auslegung des angepassten Bebauungsplans für die Backnanger Straße 25 bis 29 zugestimmt. Ulrich Ettle vom Aspacher Architekturbüro Ulrich Ettle stellte das Vorhaben noch einmal vor. Das Konzept sehe im Prinzip genauso aus wie die Bebauungsstudie, welche die Gemeinde 2017 erstellen lassen habe, so Ettle. „Wir haben alles so übernommen.“ Der gesamte Gebäudetrakt sei jedoch um einen Meter nach hinten versetzt worden, um die Stellplätze in der Backnanger Straße zu erhalten. Auf dem Flachdach des neuen Gebäudes sei eine Dachbegrünung geplant, das Mehrfamilienhaus solle ein Satteldach bekommen. „Im Prinzip handelt es sich um ganz normale Wohngebäude“, schloss Ettle.

Den Rätinnen und Räten würde etwas mehr Grün in der Planung gefallen

Er tue sich immer noch ein bisschen schwer mit großen Baukörpern, kommentierte Gemeinderat Dietmar Schönberger (SPD) das Vorhaben. „Dieses innerörtliche Lückenschließen wie eine Monstranz vor sich herzutragen finde ich nicht immer richtig“, sagte er. Doch Unterweissachs grüne Lunge, die Frischluftschneise für den Ort, werde jetzt bebaut. Die Mehrheit des Gremiums habe es so beschlossen, räumte er ein und erkundigte sich im gleichen Zuge, ob es nicht möglich sei, noch ein bisschen mehr Grün in die Pläne zu bringen.

Es sei grundlegend wichtig, eine Nachverdichtung anzustreben, entgegnete Ettle. „Der Gemeinde ist das lieber, als Äcker und Streuobstwiesen zu bebauen.“ Man würde versuchen, so viel Grundstücksfläche wie möglich zu begrünen. „Wir haben einen höheren Schlüssel als üblich, was die Bepflanzung mit Bäumen angeht.“

Jan Hutzenlaub (LWB) bat Ettle darum, die einzelnen Baumstandorte zu definieren und auszuprobieren, ob vor dem in den Hang gebauten Gebäude ein weiterer Baum Platz finden würde. Er würde sich zudem eine teilweise Fassadenbegrünung wünschen und regte an, das Substrat der Dachbegrünung für bessere Biotope anzupassen.

Bei einer weiteren Zurücksetzung der Gebäude könne er mitgehen, erklärte Ettle

Irmgard Hestler (SPD) erkundigte sich danach, ob die jetzigen Infrastrukturanlagen – wie in den Plänen angegeben – tatsächlich ausreichen würden. Wasser- und Stromleitungen seien ausreichend vorhanden, antwortete Ettle, auch der Telekommunikationsanschluss liege vor. Nur in welcher Qualität könne er nicht sagen.

Hutzenlaub fragte nach, ob es irgendwie möglich sei, die enge Gehwegsituation zu entschärfen. Sein Fraktionskollege Luciano Longobucco regte ebenfalls an, das Baufenster anzupassen, sodass mehr Abstand zur Straße bestehe, „falls das Gebäude Backnanger Straße 25 je renoviert oder abgerissen werden muss“. Bei einer weiteren Zurücksetzung der Gebäude könne er mitgehen, erklärte Ettle.

Über die Aufstellung des Bebauungsplans ließ Bürgermeister Daniel Bogner die Räte und Rätinnen sodann abstimmen – mit dem Zusatz, dass das Architekturbüro die Baurichtlinie nochmals zurückversetze und die Grundflächenzahl entsprechend etwas anhebe, um das vorherige Niveau wieder zu erreichen. Dem stimmte das Plenum zu. Thomas Obermüller und Markus Gentner (beide LWB) enthielten sich. Unter der Prämisse, das Büro arbeite die Anregungen aus dem Gemeinderat ein (etwa bezüglich der Begrünung) ließ Bogner dann über die Auslegung des Bebauungsplans abstimmen. Dieser stimmte der Rat geschlossen zu.

Die Pläne für die Backnanger Straße 25 bis 29 in Unterweissach

Wohnungen Das Mehrfamilienhaus soll fünf Wohnungen für Familien umfassen. Auf der Fläche daneben soll ein terrassenartig in den Hang gebautes Gebäude mit drei Vierzimmerwohnungen, sechs Dreizimmerwohnungen und vier Zweizimmerwohnungen entstehen – insgesamt also 18 Wohnungen.

Parkplätze 18 Parkplätze sind in einer Tiefgarage vorgesehen, weitere Parkflächen vor dem Neubau und dem Altbestand. Alles in allem könnten bis zu 35 Parkplätze geschaffen werden – zehn mehr als gesetzlich gefordert. Das soll die Anlieger der benachbarten Straßen entlasten.

Mieter Kriterium für den Verkauf der Grundstücke war, dass bei einem Kauf des Grundstücks Backnanger Straße 25 die Mieter übernommen werden. Die Ettle&Stuhlmann GmbH hat zugesichert, dieser Vorgabe nachzukommen. Fünf Jahre soll es von Seiten der Firma keine Kündigung geben.

Zum Artikel

Erstellt:
7. Dezember 2022, 16:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Lesen Sie jetzt!

Stadt & Kreis

Jugendliche wollen in 72 Stunden die Welt verbessern

In einer bundesweiten Sozialaktion ruft der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Kinder und Jugendliche dazu auf, für 72 Stunden gemeinnützige Projekte anzugehen. Die katholische Kirche Backnang und die Kirchengemeinde St. Michael Kirchberg nehmen teil.

Stadt & Kreis

Die Konfirmandenarbeit hat sich sehr verändert

In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Konfirmandenarbeit stark verändert. Beispiele aus der Region zeigen, dass der Unterricht längst nicht mehr als reine Unterweisung mit Auswendiglernen gesehen wird.

Stadt & Kreis

Backnang will Kiffen auf dem Straßenfest verbieten

Die Stadtverwaltung in Backnang plant, das Rauchen von Cannabis auf dem Straßenfest zu untersagen. Auch andernorts wird das Kiffen trotz Teillegalisierung verboten bleiben, beispielsweise in Freibädern. Viele Gastrobetreiber wollen keine Joints in ihren Außenbereichen.