Räte wollen neuen Friedhofszugang
Aspacher Gemeinderat reagiert auf Bürgerwunsch mit einem interfraktionellen Antrag – Friedhof soll in nächster Sitzung Thema sein
Für den Friedhof in Großaspach wird es einen neuen Zugang geben. Darin ist sich der Gemeinderat einig. Das Gremium reagierte auf Proteste von einigen verärgerten Friedhofsbesuchern.
Von Renate Häußermann
ASPACH. Die Gemeindeverwaltung gab sich eher zögerlich, doch der komplette Gemeinderat sieht die Sache anders: Auf Initiative von FWA-Sprecher Gerd Raichle gibt es jetzt einen interfraktionellen Antrag auf „Einrichtung eines zusätzlichen Eingangstores mit barrierefreiem Zugang im Bereich des Friedhofweges unterhalb des Haupteinganges“. Wie berichtet, sind in Großaspach Friedhofsbesucher verärgert, weil plötzlich ein jahrelang benutzter Zugang mit Brettern vernagelt wurde.
Angehörige der Gräber auf dem westlichen Friedhofsbereich hatten sich vor Jahren ein Schlupfloch durch die Buchenhecke geschaffen. So konnten sie am Großaspacher evangelischen Gemeindehaus parken und ihre Pflanzen, Hacken und Erde auf kurzem Weg durch diesen Durchgang zu den Gräbern bringen. Hätten sie den offiziellen Eingang gewählt, wäre dies ein Riesenumweg. Und weil sich vor allem ältere Menschen der Grabpflege widmen, war ihnen der inoffizielle Durchgang höchst willkommen.
Jahrelang ging das gut. Doch dann legte die Gemeindeverwaltung plötzlich einen Riegel vor. Aus Sicherheitsgründen, heißt es aus dem Rathaus. In der Tat gibt es an dem Durchlass viele Stolperfallen durch Baumwurzeln und einen Bordstein. Außerdem ist der Boden an der leicht abschüssigen Stelle rutschig. Würde sich jemand verletzen, müsste die Gemeinde haften.
Als das Problem öffentlich wurde, schauten sich einzelne Räte und schließlich der komplette Gemeinderat die Situation vor Ort an. Ergebnis: „Der größte Teil des Aspacher Gemeinderats ist der Meinung, dass ein weiterer Zugang geschaffen werden soll“, schreibt Raichle für die drei Fraktionen (Freie Wählervereinigung, CDU/Bürgerliche Liste und SPD) in dem jetzt bei der Verwaltung eingegangenen Antrag. Und weiter: „Ein Friedhof ist für die Bürgerinnen und Bürger als Grabplatz ein wichtiger Ort, um ihren verstorbenen Angehörigen zu gedenken. Deswegen muss es ein Ansinnen sein, dass der Zugang an allen Stellen barrierefrei möglich ist und Werkzeuge sowie Grabschmuck ohne große Kraftanstrengung zu den Gräbern transportiert werden können.“
Die drei Gemeinderatsfraktionen beantragen „förmlich die Einrichtung eines weiteren Zugangs rechts neben der bekannten Stelle zwischen den beiden Bäumen“. Finanziert werden soll der Zugang über den Nachtragshaushalt. Wie viel es kostet, einen Zugang zu schaffen, ist noch nicht bekannt. Gesprochen wird von mehreren Tausend Euro. Bei der nächsten Ratssitzung am Montag, 2. Juli, wird das Thema voraussichtlich auf der Tagesordnung stehen. Ginge es nach FWA-Sprecher Gerd Raichle, dann wäre mit der Schaffung eines neuen Zugangs das Friedhofthema noch nicht abgeschlossen. Bei seinem Gang über den Großaspacher Friedhof hat er festgestellt, dass sich die äußere Mauer am Friedhofweg „in sehr schlechtem baulichem Zustand befindet“. Darüber hinaus schlägt er vor, die innere Mauer, die den alten Friedhofsteil von dem erweiterten Bereich trennt, zu entfernen und dort einen Weg anzulegen. Auch die Aussegnungshalle und das WC bedürften dringend einer Sanierung. Überdies sei ein Kastanienbaum im vorderen Bereich offensichtlich nicht mehr gesund. Raichle: „Deswegen halte ich es für dringend erforderlich, dass bezüglich der Mauer, der Bäume und der Wiederbelegung des Friedhofs eine Untersuchung stattfindet und ein Konzept für eine Friedhofsanierung erarbeitet werden muss.“