Scheuer würde gerne Minister bleiben - „Es steht 88 zu 1“

dpa Berlin. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer würde sein Amt trotz breiter Kritik wegen der gescheiterten Maut auch in einer neuen Regierung gerne weiterführen. „Ich werde hart kämpfen“.

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer würde noch eine Runde verlängern. Foto: Kay Nietfeld/dpa

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer würde noch eine Runde verlängern. Foto: Kay Nietfeld/dpa

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer würde sein Amt trotz breiter Kritik wegen der gescheiterten Pkw-Maut auch in einer neuen Regierung gerne weiterführen. Der CSU-Politiker sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Mir macht es viel Freude. Ich werde hart kämpfen.“

„In meinem Wahlkreis und dann bei den Koalitionsverhandlungen, dass dieses Investitions- und Innovationsministerium gut in die Zukunft geht. Ich habe noch viel vor.“ sagte Scheuer.

Scheitern der Pkw-Maut unter ihm

Scheuer ist seit März 2018 Ressortchef. In seine Amtszeit fällt das Scheitern der Pkw-Maut. „Es steht 88 zu 1“, sagte er mit Blick darauf. „88 Verordnungen und Gesetze haben wir als Verkehrsministerium in dieser Legislaturperiode durchgebracht durch Bundestag und Bundesrat. Wir haben den Koalitionsvertrag übererfüllt. Die Legislaturperiode war schon ziemlich knackig, aber auch ziemlich ergebnisorientiert.“ So betonte er mit Blick auf die Bahn: „Wir haben in dieser Legislaturperiode so viel Priorität gesetzt und Geld in das System Schiene gegeben wie nie zuvor.“

Die Pkw-Maut - ein CSU-Prestigeprojekt - war im Juni 2019 vom Europäischen Gerichtshof (EuGH) als rechtswidrig gestoppt worden. Die vorgesehenen Betreiber fordern 560 Millionen Euro Schadenersatz, nachdem der Bund die Verträge nach dem Urteil kündigte. Dazu läuft ein Schiedsverfahren. Eine Sprecherin sagte, das Verkehrsministerium weise von Beginn an die Forderungen entschieden zurück. Man sehe keinen Grund für Schadenersatz.

Schwere Vorwürfe der Opposition

Die Opposition wirft Scheuer schwere Verstöße gegen Haushalts- und Vergaberecht vor. Im Visier steht auch, dass der Bund die Betreiberverträge Ende 2018 abschloss, noch bevor endgültige Rechtssicherheit beim EuGH bestand. Scheuer hat Vorwürfe und die Betreiber-Forderungen strikt zurückgewiesen. Zur Pkw-Maut gab es auch einen Untersuchungsausschuss des Bundestags.

© dpa-infocom, dpa:210710-99-328869/3

Zum Artikel

Erstellt:
10. Juli 2021, 05:19 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen